ISSN:
1420-9098
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
Description / Table of Contents:
Résumé Les systèmes digestifs desLepismæ saccharinæ et desAteluræ formicariæ montrent de grandes différences en rapport avec leur alimentation différente. La nourriture desL. s. est consistante, tandis que celle desA. f. est prédigérée et liquide. Aussi certaines dispositions sont-elles devenues inutiles chez lesA. f. (disposition de mastication, tenant lieu d'estomac, passage rétréci dans le jabot, suspensoir de l'intestin pour agrandir la surface, diverses sécrétions au même endroit), telles qu'elles existent encore chez lesL. s. Par ailleurs, lesA. f. possèdent un dispositif d'aspiration, formé par une forteValvula cardiaca, les muscles du pharynx et des sphincters, servant à absorber la nourriture liquide depuis les lèvres des fourmis. Ce ne sont que lesL. s. qui présentent pour les deux sexes, dans la dernière portion de l'intestin, un système de glandes compliqué, communiquant avec l'intestin et produisant probablement des lubrifiants dans l'élimination des excréments. Les glandes rectales desA. f. sont petites parce que l'état hygrométrique de l'atmosphère des fourmilières est constant. Chez lesA. f., on trouve un plus grand nombre de cellules d'urate insérées dans le corps gras que chez lesL. s. Il est probable qu'elles facilitent le travail des tubes de Malpighi, étroits et fins. Les phagocytes desA. f. sont moins nombreux et plus petits que ceux desL. s. Il est à supposer qu'ils ne sont pas aussi nécessaires chez lesA. f. vivant sous la protection des fourmilières que chez lesL. s. vivant en liberté. Le vaisseau dorsal desA. f. est développé d'une façon robuste à cause des efforts exigés par leur vie en commun avec les fourmis. LesA. f. seuls possèdent de petites enveloppes contenant des spermatozoïdes, destinés à protéger contre une perte spermatique. Les ovaires tels qu'ils se présentent chez lesA. f. sont disposés en forme de touffe, tandis qu'ils sont en forme de peigne chezL. s. La taille plus grande de l'œuf et de l'oviscapte s'explique par le genre de vie desA. f., puisque, pour les animaux vivant en compagnie des fourmis, une certaine taille et indépendance à la sortie de l'œuf sont indispensables.
Abstract:
Summary The digestive system ofLepisma saccharina andAtelura formicaria widely diverge from each other, which is due to the different nutrition of the two objects.L. s. takes solid food whereasA. f. takes partly digested or liquid food. This fact has rendered superfluous the masticating stomach, the narrow passage of the maw, supensory ligament of the œsophagus, the widening of the mesenteron in order to enlarge its surface, and various secretions in the middle part of the gut, such asL. s. still possesses. For the purpose of taking liquid food the lips of the antA. f. has a suctorial organ formed by a strong valvula cardiaca, pharynx dilatators, and anular muscles. Both sexes of theL. s. only have in the rectal part of the gut a complicated system of glands connected with the gut and which probably produces liniments when excreting. The rectal papillae ofA. f. are small on account of the equal moisture of air existing in ant-hills. There are more cells containing urates in the fat-body ofA. f. than in that ofL. s. They probably aid the function of the thin and narrow Malpighian tubes ofA. f. Cells and organs ofL. s. serving the phagocytose are less numerous and less developed. It is to be supposed thatA. f. being sheltered by ant-hills stands not so much in need of them asL. s. living in the open. The dorsal vessel ofA. f. is strongly developed owing to the increased efforts that life together with ants brings with it. It is onlyA. f. that possesses spermatophores which are to protect it from losses of sperm. The oviducts ofA. f. are shorter and thus the ovaries appear fascicular whereas those ofL. s. are exactly comblike. The much larger laying tube and size of the eggs ofA. f. are in so far connected with the way of living as a certain size and autonomy are necessary for myrmecophil animals after leaving the egg.
Notes:
Zusammenfassung Der Darm von L. s. und A. f. zeigt auf Grund der voneinander abweichenden Ernährungsweise beider Objekte grundsätzliche Verschiedenheiten. Die großenteils aufbereitete bzw. flüssige Nahrung der myrmecophilen Atelura läßt zum Unterschied von L. s. einen stark chitinösen Kaumagen, eine der Nahrungsregulation dienende Kropftaille und ein œsophagales Mesenterium zur Fixierung des Darmes bei der Kaumagenmotorik überflüssig erscheinen. Hingegen besitzt A. f. eine besonders funktionstüchtigeValvula cardiaca, die im Zusammenwirken mit kräftigen Pharynxdilatatoren und Ringmuskeln eine wirksame Saugeinrichtung zur Aufnahme flüssiger Nahrung vom Labium der Ameisen darstellt. Im Zusammenhang mit der Konsistenz der Nahrung fehlen A. f. Mitteldarmdivertikel mit merokrin sezernierendem Endothel und die Darmschlinge am Ende des Mittel- und Beginn des Enddarms, wie sie sie L. s. als Einrichtung zur Oberflächenvergrößerung des sezernierenden und resorbierenden Endothels besitzt. Das nach dem holo-, mero- und apokrinen Typ in zonaler Erstreckung sezernierende Mitteldarmendothel produziert bei L. s. zwei verschiedene Sekrete (klarer Vakuoleninhalt bei apokriner, granulierter Inhalt bei merokriner Sekretion). Eine fast ausschließlich holokrine Sekretion bei A. f. hat eine dichte, lückenlose Anordnung von Regenerationscrypten im Mitteldarmendothel zur Folge. Das nur bei L. s. in beiden Geschlechtern vorhandene komplizierte anale Drüsensystem, welches mit dem Enddarm durch eine perforierte Intimalamelle in Verbindung steht, wird wahrscheinlich im Dienste der Defäkation Schmiermittel erzeugen. Einwandige Rectaldrüsen, die, wie als erwiesen gilt, der Wasserresorption dienen, sind bei A. f. kleiner, niedriger und damit weniger leistungsfähig, was angesichts der Tatsache, daß in Ameisennestern für eine nahezu konstante Luftfeuchtigkeit gesorgt ist, nicht überrascht. In den Fettkörper von A. f. sind Uratzellen viel zahlreicher eingestreut als bei L. s. Eine Beziehung zu den bei A. f. leistungsschwächeren Malpighischen Gefäßen, etwa in Form einer Funktionskompensation, wäre denkbar. Phagocytäre Zellen und Organe von A. f. stehen an Zahl und Ausgestaltung hinter denen von L. s. zurück. Es läßt sich vermuten, daß sie zur Fixierung eingedrungener Fremdstoffe im Zusammenhang mit der spezialisierten Ernährungsweise und im Schutz von Ameisennestern bei A. f. nicht so nötig sind wie bei den weit mehr gefährdeten freilebenden Lepismen. Ein kräftigeres Rückengefäß bei A. f. hängt wahrscheinlich mit erhöhten Leistungsanforderungen der Tiere in Synoekie mit Ameisen zusammen. Nur bei A. f. wurde eine Spermatophorenbildung in den Samenleitern beobachtet. Sie stellt eine Spezialisierung zur Sicherung gegen Spermienverluste dar, die mit dem Gefahrenkomplex einer Ameisensynoekie zusammenhängen dürfte. In dem bei A. f. ♀♀ im Imaginalzustand durch verkürzte Ovidukte scheinbar büschelförmigen Bau der Ovarien darf man einen Hinweis auf eine progressive Veränderung gegenüber dem bei L. s. streng kammförmigen Typ der Ovarien erblicken. Die Legeröhre von A. f. hat in Abhängigkeit von der Eibreite den mehr als doppelten Durchmesser als die von L. s. Diese Unterschiede dürften insofern in Beziehung zur Lebensweise stehen, als sich für myrmecophile Tiere eine gewisse Körpergröße und wahrscheinlich damit verbundene Selbständigkeit nach dem Schlüpfen für ihre Lebensbedürfnisse als notwendig erweist.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF02224155
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