ISSN:
0009-2940
Keywords:
Chemistry
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Inorganic Chemistry
Source:
Wiley InterScience Backfile Collection 1832-2000
Topics:
Chemistry and Pharmacology
Notes:
Die beiden Wechselwirkungen zwischen Eisen(III) und Endiolen, nĂ€mlich einerseits die Bildung des tieffarbigen Chelat-Kations aus einem Atom Eisen(III) und einem Monoanion des Endiols, anderseits die zum Abklingen und Verschwinden der Farbe fĂŒhrende Reduktion des Eisen(III) zu Eisen(II) unter Oxydation von Endiol zur Dicarbonylverbindung, stehen in einem Antagonismus zueinander: oxydierend nach der zweiten Reaktion wirkt nur derjenige Gleichgewichtsanteil von Eisen(III), der nicht an Endiol nach der ersten Reaktion gebunden, sondern in diesem Sinne âfreiâ ist. Geschwindigkeitsbestimmend fĂŒr die Redox-Reaktion ist also die jeweilige Konzentration an âfreiemâ Eisen(III). Diese ist umso gröĂer, je gröĂer die Gesamtkonzentration an Eisen(III) und an H-Ionen und je kleiner die an Endiol ist. So erklĂ€rt sich u. a., daĂ bei gleicher Endiol-Konzentration eine gröĂere Menge von Eisen(III) in kĂŒrzerer Zeit reduziert wird als eine kleinere Menge, und daĂ die Redox-Reaktion sich selber beschleunigt, da sie die Endiol Konzentration verkleinert, die H-Ionen-Konzentration vergröĂert. Die Selbstbeschleunigung beruht also nicht, wie frĂŒher angenommen, auf einer Katalyse durch die entstehenden Feââ-Ionen. Die auch ohne Redox-Reaktion vorhandenen H-Ionen lassen im Gleichgewicht etwas freies Eisen (III) auftreten, wodurch die Redox-Reaktion in Gang kommt. Durch schwache Pufferung mit Natriumacetat kann man daher die Redox-Reaktion ganz oder weitgehend hintanhalten und die intensive Eisen(III)-Chelat-Farbe auch in FĂ€llen sichtbar machen, wo sie sonst sofort verschwindet, z. B. Cumarindiol in Wasser, AscorbinsĂ€ure in Alkohol. H-Ionen als solche wirken erwartungsgemÀà nicht beschleunigend, sondern verzögernd auf die Redox-Reaktion.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1002/cber.19520851210
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