ISSN:
1439-0361
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
Description / Table of Contents:
Summary For the first time wild living barn owls have been observed 24-hours-a-day during two breeding cycles in 1977. For this at two breeding places infra-red light, and infra-red sensitive video-control-systems have been installed, thus not disturbing the birds. The observations were completed by recordings on sound and video tapes. 18 different calls could be seized respectively in their ethological coherence, changing frequency during the breeding cycle and their ontogenetical development. Sound recordings were studied by means of sound spectrograph. Findings of captive barn owls supplementary were included. Based on the established behavioural facts the calls are summarized to five groups (English terms correspond as far as possible to those given byBunn 1974): 1. Territorial-calls (screeching, purring, screaming; Fig. 1, 3, 4) correspond in their social function to the song of birds. During courtship (about 6 weeks before egg-laying) frequency of these calls is remarkably high (Fig. 2). 2. Defence-calls (loud hissing, quiet hiss, bill-snapping; Fig. 5, 9) are used in connection with defence- and intimidation-displays against predators in the immediate nest area (Fig. 7, 8). Very striking and effective is the loud and prolonged defence-hissing not uttered by other Owls (Striginae). During the second half of the nestling period, while the eyes are already open inexperienced young also produce this sound against the arriving adults (Fig. 6). We could not find any specific warning-calls. 3. Begging- and feeding-calls (snoring, chattering; Fig. 10, 11, 12) are helpful to coordinate actions of young and adult during feeding. Both sexes and also half-grown birds can utter the chattering feeding-call which stimulates hungry young to snore. For the parent birds snoring additionally represents a stimulus to hunting flights and foraging the young. After the brooding period the adults do not produce chattering anymore (Fig. 13). 4. Social-contact-calls (chittering, chirruping, intim-snoring, copula-snoring of ♀, staccato squeaking) are uttered mainly during interindividual actions in the nest area and represent a wide spectrum of twittering and snoring sounds: During first part of the nestling period, while the eyes of the young still are closed, chittering (Fig. 14) expresses excitement and stimulates parental care in the female particularly at the beginning of brooding period (Fig. 18). Later on it is produced mainly during mutual preening and billfencing (Fig. 15, 16, 17). Intim-snoring of ♂ and ♀ (Fig. 20, 21 b, 22) and chirruping of ♂ (Fig. 19) serve as acoustical contacting and often introduce copulation. During copulation (Fig. 26) the ♂ utters its strange copula-sound (Fig. 23), while staccato squeak (Fig. 25) — similar to chattering — ending with copula-snoring can be heard from the ♂. Copula-sounds and copulations are occuring for long times after egg-laying (Fig. 24). 5. Function of some other striking and pregnant calls (fluty call, croaky call, and high-pitched whistling sound; Fig. 27, 28) which are produced of half-grown young is still not clear. The great variability of sound characteristics and frequency of calls has to be pointed out. Evolution cannot be gathered exclusive from the structure of the calls, in spite of appearing homologies between differentTyto-calls and in spite of striking similarities between some calls of Tyto and different Striginae.
Notes:
Zusammenfassung An zwei Brutplätzen wildlebender Schleiereulen wurde erstmalig mit Video-Überwachungsanlagen und Infrarotlicht eine störungsfreie Beobachtung über Fernsehschirm „rund-um-die-Uhr“ durchgeführt und durch Magnetbandaufzeichnungen von Bild und Ton ergänzt. Die verschiedenen Lautäußerungen (insgesamt 18) konnten so in ihrem jeweiligen ethologischen Zusammenhang, in der sich verändernden Häufigkeit während der Brutphase, in ihrer ontogenetischen Entwicklung und als Klangspektrogramme erfaßt werden. Ergänzend wurden Befunde von Gefangenschaftstieren einbezogen. Die Lautäußerungen lassen sich in folgende 5 Gruppen zusammenfassen: 1. Die Revierrufe (glatte und rauhe Kreischrufe, Schnurren, Revierverteidigungsschrei) entsprechen in ihrer sozialen Funktion dem Gesang. In der Balzphase (ca. 6 Wochen vor Eiablage) ist die Häufigkeit von Revierrufen besonders hoch (Abb. 2). 2. Die Abwehrlaute (Drohrauschen, Fauchen, Schnabelknappen, Angstschrei) dienen zur Abwehr und Einschüchterung von Beutefeinden vor allem im Nestbereich. Besonders auffällig und wirkungsvoll ist das laute und langgezogene Drohrauschen, das anderen Eulen fehlt. Von „unerfahrenen“ Jungeulen wird das Drohrauschen eine Zeit lang auch gegenüber dem ankommenden Elternvogel geäußert (Abb. 6). Spezielle Warn- und Entwarnungsrufe konnten wir nicht feststellen. 3. Die Bettel- und Fütterungslaute (Bettelschnarchen und Gluckern) helfen die Aktionen des Elternvogels und der Jungtiere während der Fütterung zu koordinieren. Das Gluckern wird sowohl von ♀ und ♂ als erstaunlicherweise auch gelegentlich von halbwüchsigen Jungvögeln geäußert (Geschwisterfütterung) und löst die Bettelaktivität aus. Nach dem Ende der Huderphase wird das Gluckern von den Eltern nicht mehr geäußert (Abb. 13). Das Bettelschnarchen der Jungtiere dient außerdem den Elternvögeln als Stimulanz für die Beutefangaktivität und den Jungvögeln, nachdem sie ausgeflogen sind, zur akustischen Kontaktwahrung. 4. Die sozialen Kontaktlaute (Zirpen, Girren, Stimmfühlungsschnarchen, Paarungsschnarchen des ♂, Paarungsstakkato des ♂, Paarungslaut des ♀) stellen ein breites Spektrum von Zirp-, Gacker- und Schnarchlauten dar und werden vor allem während interindividuellen Aktionen im Nestplatzbereich geäußert: In der ersten Nestlingsphase, während der die Küken noch geschlossene Augen haben, ist das Zirpen der Jungen ein Erregungslaut, der beim ♀ Brutfürsorge auslöst (vgl. Abb. 18). Später wird es vorwiegend während sozialer Gefiederpflege und während des „Schnäbelns“ geäußert. Das Stimmfühlungsschnarchen des ♂ und des ♀ und das Girren des ♂ dienen der akustischen Kontaktaufnahme der Geschlechtspartner aus geringer Entfernung. Die Paarung wird in der Regel durch das ♂ mit einem eigenartig gefiepten Paarungslaut eingeleitet und begleitet, während das ♂ das dem Fütterungsgluckern ähnelnde Paarungs-Stakkato hören läßt und mit dem Paarungsschnarchen abschließt. Gelegentlich wird die Paarung auch durch das ♂ mit dem Girren eingeleitet. Paarungen und Paarungslaute können erstaunlich lange nach der Phase der Eiablage beobachtet werden (Abb. 24). 5. Von einigen klanglich prägnanten Lauten (Flöten, Krächzen, Quietschen) der halbwüchsigen jungvögel ist die Funktion unklar geblieben. Auf die große Variabilität des Klangcharakters und auf die Variabilität der Häufigkeit der Rufe ist hinzuweisen. Trotz erkennbarer Homologien zwischen verschiedenenTyto-Rufen und trotz auffallender Ähnlichkeiten zwischen Tytoninen- und Striginenrufen sind Evolutionsabläufe und Verwandtschaftsverhältnisse aus den Lautäußerungen nicht ableitbar.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01643255
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