ISSN:
1432-2099
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
,
Physics
Notes:
Zusammenfassung 1 Durch Bestrahlung 5stündiger Vorpuppen von Drosophila melanogaster wird die Flügelstellung der adulten Fliege im Sinne einer Spreizung verändert. Die Entstehung dieser Strahlenmodifikation, die gleichzeitig eine Phänokopie darstellt, ist von genetischen Faktoren abhängig, da sich zwei verschiedene Inzuchtstämme der Wildform in ihrer Strahlensensibilität voneinander unterscheiden. 2. Ultraharte, energiereiche Betatronstrahlen (30-MeV-Elektronen und 31-MeV-Photonen) sind in ihrer biologischen Wirksamkeit den gleichen Meßwerten von 180-keV-Strahlen deutlich unterlegen. Interessanterweise liegt die RBW für 31-MeV-Photonen mit 0,8 höher als die RBW für 30-MeV-Elektronen mit dem Werte von 0,7. Die 31-MeV-Photonen mit einer durchschnittlichen linearen Ionisationsdichte von 6,3 Ionenpaaren/μ sind damit biologisch effektiver als die schnellen 30-MeV-Elektronen, bei denen entlang der primären Bahnspur mit lediglich 3 Ionenpaaren/μ zu rechnen ist. 3. Bestrahlung in reinem N2 verhindert drastisch die Entstehung der Anomalie (Reduktion einer 98% igen Schädigung nach 5000 r 30-MeV-Elektronen auf 5%). Es konnte kein Unterschied im Ausmaß des Schutzeffektes für 30-MeV-Elektronen und 180-keV-Photonen festgestellt werden. 4. Es wird die Entstehung der Entwicklungsstörung diskutiert. Die gleichzeitige Abhängigkeit des Effektes vom Sauerstoffgehalt des Milieus und von der linearen Energieübertragung spricht für die große Beteiligung chemisch aktiver Bestrahlungsprodukte des Wassers an der Strahlenschädigung. Als weitere Hypothese zur Deutung des Sauerstoffeffektes wird eine Blockierung von Vorgängen im makromolekularen Bereich (Entstehung von RNS, usw.) durch Sauerstoffentzug postuliert.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01192567
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