Publication Date:
2022-05-03
Description:
1. Haddebyer und Selker Noor am inneren Ende der Schlei werden als Beispiele oligohaliner Lebensräume hydrographisch-physikalisch, chemisch und biologisch untersucht.
2. Auf Grund der gemessenen abiotischen Faktoren werden beide Noore als hypertrophe, homohaline und oligohaline "Stillwasserbuchten" charakterisiert.
3. Eine genauere Untersuchung der aus der Literatur zusammengestellten Artenliste beider Noore und der Vergleich mit dem benachbarten Schleigebiet sowie dem inneren Randersfjord in Dänemark ergibt eine gute Übereinstimmung mit dem von REMANE (1934) gegebenen Schema der Artenverteilung in Abhängigkeit vom Salzgehalt. Das Haddebyer Noor wird als Gebiet des Artenminimums bestimmt, von dem aus nach beiden Seiten des Salinitätsspektrums die Zahl der Arten wieder ansteigt.
4. Dies wird durch die während des Untersuchungszeitraums gefundenen Arten bestätigt.
5. Die quantitativen Ergebnisse vermitteln eine Vorstellung davon, daß die Artenarmut begleitet wird von einer Massenentwicklung der noch vorhandenen Arten.
6. Die floristischen und faunistischen Ergebnisse zeigen deutliche Veränderungen gegenüber den Ergebnissen NEUBAURs und JAECKELs (1935, 1936 u. 1937). Das Phytoplankton wird in der Hauptsache von Cyanophyceen gebildet, die Bivalvier fehlen fast vollständig, Chironomiden treten mit sehr hohen Individuenzahlen auf.
7. Diese Veränderungen werden auf die anthropogene Verschmutzung durch die in die Schlei geleiteten Abwässer zurückgeführt.
Type:
Article
,
NonPeerReviewed
Format:
text
