ISSN:
1434-601X
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Physics
Notes:
Zusammenfassung Nach einer allgemeinen Übersicht über die Ergebnisse (Abschnitt 1) wird bei der Plattenfunkenstrecke (ebenes Problem) die Verteilung der metastabilen Atome unter Berücksichtigung ihrer Neubildung, Vernichtung und Diffusion berechnet und der Versuch gemacht, den metastabilen Beitrag zur gesamten Oberflächenrückwirkung an der Kathode abzuschätzen. Dieser Beitrag hat in der Nähe des Durchschlagsminimums ein Maximum. Je weiter man in das Nah- und in das Weitdurchschlagsgebiet hinein vordringt, um so mehr geht er zurück (Abschnitt 2, 3 und 4). Die metastabile Oberflächenrückwirkung wächst mit der Raumladung und vermag somit Durchschlagssenkungen zu begründen (Abschnitt 5). Die bei Stoß zweier metastabiler Atome gegeneinander frei werdenden Elektronen werden alsAnfangselektronen einer räumlichen Rückwirkung aufgefaßt, die in Vergleich mit der bekannten räumlichen Rückwirkung positiver Ionen zu setzen ist. Für das Wachstum der von diesen Anfangselektronen ausgehenden neuen Elektronenlawinen wird der alteTownsendsche Ansatz (dn/dx=αn) verwendet. Auf dieser Grundlage können dieDurchschlagsgesetze von Rogowski, Fucks und Wallraff begründet werden (Abschnitt 6). Bei Anwesenheit metastabiler Atome ist das Gas alsGasmischung zu betrachten. Die Komponenten der Mischung haben verschiedene Ionisierungskoeffizienten und verschiedene Verteilung. Der Gasmischung kommt daher ein örtlich veränderlicher, von der Gesamtstromdichte abhängiger Ionisierungskoeffizient zu. Läßt man auch hier denalten Townsendschen Ionisierungsansatz gelten, so kann man auch auf dieser Grundlage die Durchschlagsgesetze herleiten (Abschnitt 7). Es wird ein Vergleich mit dem Schadeschen Ansatz durchgeführt (Abschnitt 8). Auch die von Penning beobachtete Durchschlagssenkung in Neon-Argongemischen wird als Folge einerräumlichen metastabilen Rückwirkung gedeutet. Im Grenzfall (Diffusionskoeffizient gleich Null) führt die vorliegende Behandlungformal auf die von Penning angegebene Erhöhung des Elektronenionisierungskoeffizienten zurück. Es werden aus den Kruithoff-Penningschen Messungen Schlüsse auf die Vernichtungskonstante und auf die Neubildung (ɛ/α-Wert) metastabiler Atome gezogen und mit anderen im Schrifttum angegebenen Werten verglichen (Abschnitt 9). RäumlicheRückwirkungen könnenentarten, so daß sie ähnlich wirken, wie eine Erhöhung der Elektronenionisierung. Die gefundenen Ergebnisse werden aufMolekülgase übertragen und für behebige Lawinenprodukte verallgemeinert. Auf ihre Bedeutung für anomale Polaritätseffekte wird hingewiesen (Abschnitt 10). EineErweiterung der Townsendschen Theorie muß an den bei Stromdurchgang entstehendenLawinenprodukten anknüpfen und deren Eigenschaften zum Ausdruck bringen. Einerlei, ob als Lawinenprodukt positive Ionen (Raumladung) oder angeregte (metastabile) Atome in Frage kommen, Durchschlagsgesetze und fallende Charakteristik begründen sich in beiden Fällen in gleicher Weise 1. durch die Änderung der Rückwirkung, 2. durch die Änderung des Ionisierungskoeffizienten und die hierdurch verursachte Änderung der integralen Elektronenionisierung (Abschnitt 11).
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01329821
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