Zusammenfassung
Es wird gezeigt, daß man die diamagnetische Anisotropie gesättigter acyclischer Moleküle ohne jede willkürliche Annahme quantenmechanisch deuten kann. Die Rechnungen werden für das HCl-Molekül numerisch durchgeführt, die Resultate lassen sich aber leicht auf verwickelter aufgebaute Moleküle verallgemeinern. Die Erfahrung, daß die diamagnetische Suszeptibilität bei gestreckten Molekülen in der Richtung der Längsachse numerisch größer ist, folgt aus der Quantenmechanik; entgegen dem Falle der Theorie der optischen Anisotropie der Moleküle, bei der infolge der nach der Störungstheorie auftretenden Glieder die Polarisierbarkeit senkrecht zu dieser Achse größer sein müßte; die aus der Silbersteinschen Theorie folgenden Glieder jedoch diese scheinbare Diskrepanz mit der Erfahrung erklären. Die Anisotropie der Nitrat- und Carbonatradikale wird ebenfalls besprochen. Die Bedeutung der hochfrequenten paramagnetischen Polarisierbarkeit wird im Falle des N2-Moleküls erläutert. Die viel größere diamagnetische Anisotropie der aromatischen Moleküle, bei denen die Richtungen der numerisch größten Suszeptibilität und der größten Polarisierbarkeit aufeinander senkrecht stehen, erklärt die Londonsche Theorie.
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Der Széchenyi-Gesellschaft ist der Verfasser für die leihweise Überlassung einer Rechenmaschine zu großem Danke verpflichtet.
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Neugebauer, T. Berechnung der diamagnetischen Anisotropie der acyclischen Moleküle. Z. Physik 115, 678–695 (1940). https://doi.org/10.1007/BF01325646
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