ISSN:
1432-1793
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
Description / Table of Contents:
Zusammenfassung 1. 1968 und 1969 wurden über Distanzen von maximal 253 km entlang der deutschen und holländischen Nordseeküste insgesamt 2828 markierte Aale Anguilla anguilla verpflanzt, um ihr Rückwanderungsvermögen über große Entfernungen zu untersuchen. Die Fische stammten aus Reusen-oder Schleppnetzfängen. 2. Der Wiederfangprozentsatz betrug 1968 9,9% und 1969 2,7%. 1968 wurde während der Hauptaktivitätszeit der Aale (Anfang September) verpflanzt, 1969 zu Beginn der Saison (Juni) bei noch sehr niedrigen Wassertemperaturen (beginnende Aktivität der Aale). Hierdurch sind vermutlich die unterschiedlichen Wiederfangerfolge in den beiden Jahren zu erlären. 3. Der Wiederfang erfolgte größtenteils druch Geräte der Berufsfischerei, vornehmlich durch Reusen, ferner durch Krabbenkurren, Schleppnetze, Hamen und Angel. Von der offenen See wurden verhältnismäßig wenig Aale zurückgemeldet; dies ist teilweise wohl auf den geringeren Fischereiaufwand in diesen Gebieten zurückzuführen. Sehr häufig trafen dagegen Rückmeldungen (bis zu 20%) aus dem Wattenmeer ein, insbesondere vom Abschlußdeich de IJsselmeeres; dort findet eine intensive Reusenfischerei statt. 4. Die beiden zur Kennzeichnung verwendeten Markentypen (Plastikplättchen mit Nylonfaden und flexible Plastikpfeile) lieferten annähernd gleiche Wiederfangergebnisse. Für den vorliegenden Zweck hat die Verwendung von besser haftenden Marken keinen wesentlichen Vorteil gebracht, da deren geringe Sichtbarkeit den Prozentsatz der Rückmeldungen erniedrigte. In beiden Untersuchungsjahren ging, bedingt durch den Markenverlust, der Wiederfang nach 40 Tagen und ein zweites Mal 1968 durch das Ende der Fangsaison stark zurück. 5. Bei über 133 km Verpflanzungsstrecke ließ die Tendenz, in das Heimatareal zurückzufinden, nach. Einzelne Aale wurden jedoch noch nach Deportationen von über 200 km in ihrem Heimatareal wiedergefangen. Verhältnismäßig viele Versuchstiere wurden über 133 km Verpflanzungsentfernung in der richtigen Richtung zum Heimatareal angetroffen. 6. Die Untersuchungen haben erwiesen, daß die Aale nicht nur in nord-südlicher Richtung heimzufinden vermögen, sondern auch in ost-westlicher und west-östlicher Richtung. Da in der südlichen Nordsee eine nach Nordosten gerichtete Restströmung herrscht, erscheint für nach Westn verpflanzte Aale eine Geruchsorientierung kaum möglich. Ein Richtungsnavigieren, ähnlich wie bei zu den Laichplätzen wandernden Aalen, ist wahrscheinlich. 7. Verirrte Aale entfernten sich weniger weit vom Aussetzungsort als heimfindende Aale. Wurden die Versuchstiere in der „falschen” Richtung angetroffen, so gelang ihr Wiederfang erst nach einer längeren Zeit als bei heimfindenden Exemplaren. 8. Durch die Ergebnisse werden in früheren Untersuchungen ermittelte Wandergeschwindigkeiten von 1 km/h bestätigt und noch höhere Maximalgeschwindigkeiten wahrscheinlich.
Notes:
Abstract Homing has been studied in 2,828 tagged eels Anguilla anguilla (L.) which had been transplanted in 1968 and 1969 over distances up to 253 km off the coasts of Germany and the Netherlands. Of the tagged specimens, and average of 9.9% were recaptured in 1968 and 2.9% in 1969. Recapture percentages were highest (up to 20%, depending upon the intensity of fyke net fishery) near the coast, especially along the IJsselmeer Dike. The return percentages of 2 types of tags (small plastic dises with perlon thread and flexible plastic arrows) gave similar results. Forty days after transplantation, recapture values decreased markedly, probably due to tag loss. The homing tendency decreased at displacement distances exceeding 133 km. However, even over such long distances, a fair number of eels were still recaptured on routes pointing towards the home area. Single eels returned to their home area over a range of more than 200 km. Straying eels have been recaptured within shorter distances from the releasing point. The period of time between release and recapture was shorter with straying than with homing individuals. These investigations confirm that homing of eels is possible not only in North-South, but also in West-East or East-West directions. The long distance (East-West) homing certainly excludes olfactory orientation because of the North-East flowing residual current of the southern North Sea.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00352612
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