ISSN:
1432-0487
Quelle:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Thema:
Elektrotechnik, Elektronik, Nachrichtentechnik
Notizen:
Zusammenfassung Von der Tatsache ausgehend, daß die gedämpfte Stoßwelle grundsätzlich nicht Hochfrequenzcharakter besitzt, wird die Wellengleichung sinngemäß abgeleitet. Die Ausbreitung eines Einheitsstoßes der Spannung wird in einem isotopen, in einer Richtung gegen das Unendliche ausgedehnten Medium bei Zugrundelegung einer konstanten elektrischen Leitfähigkeit veranschaulicht. Der Gang der Feldstärke $$\mathfrak{E}$$ in Abhängigkeit vonx und der Zeitt wird nebst den auftretenden Feldstärkemaxima berechnet. Ohne irgendwelche Raumladungswirkungen vorauszusetzen, weist die Rechnung auf das Auftreten einer sehr großen Feldstärke $$\mathfrak{E}$$ in der Nähe der Welleneintrittsstelle hin. Dieses theoretisch hergeleitete Ergebnis zwingt zur Annahme, daß bei derartigen Stoßbeanspruchungen eines elektrischen Isolierstoffes Teiloder Stufendurchschläge vorkommen müssen, denn bei der Einwirkung dieser enorm hohen Feldstärken $$\mathfrak{E}$$ in einem kleinen Bereiche vonx wird der Molekülverband gelockert. Obschon die Feldkonzentration einer Zusammenschnürung, wie etwa bei einem Gasdurch'schlag, gleichkommt, ist der Durchschlagmechanismus bei den festen Stoffen doch an wesentlich andere Voraussetzungen geknüpft als der Gasdurchschlag. Die Beweise für die Existenz von Teiloder Stufendurchschlägen bei Kristallen, Papierisolationen und Porzellan ( $$\mathfrak{E}$$ mittel=200kV/cm) sind durch Messungen verschiedener Forscher erbracht und hier angeführt. Um den theoretischen Beweis zu erhärten, daß zwischen den gedämpften und ungedämpften Stoßwellen grundsätzliche Verschiedenheiten in ihrer physikalischen Auswirkung, beispielsweise in bezug auf die Durchschlagfestigkeit bestehen, sind weitgehend Versuchsergebnisse herbeigezogen. Kurz wird die Ausbreitung oder Nachdiffusion der Ladungsträger (!) bei Annahme einer endlichen Wellensteilheit besprochen. Wie die vielen mehr meßtechnisch interessierenden Fragen in bezug auf die Übertragung eines Spannungszustandes (Meßteiler usw.) unter dem Gesichtspunkt des abgeleiteten Ausbreitungsgesetzes zu beantworten sind, und der Versuch, die Interpretation des Stoßdurchschlages vollständig auf der Basis der klassischen Statistik vorzunehmen, bleiben einer späteren Untersuchung vorbehalten.
Materialart:
Digitale Medien
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01657301
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