Publication Date:
2019
Description:
〈a href="http://www.schweizerbart.de//papers/zdgg/detail/prepub/90719/Die_13_Grundungsvater_eine_pluripotente_Gruppe_Zur_Bildung_der_Deutschen_Geologischen_Gesellschaft_im_Revolutionsjahr_1848"〉〈img src="http://content2.schweizerbart.de//thumbnail/papers/90719.pdf/200.jpg"〉〈/a〉
〈h1〉〈a href="http://www.schweizerbart.de//papers/zdgg/detail/prepub/90719/Die_13_Grundungsvater_eine_pluripotente_Gruppe_Zur_Bildung_der_Deutschen_Geologischen_Gesellschaft_im_Revolutionsjahr_1848?af=feed" target="_blank"〉Die 13 Gründungsväter – eine „pluripotente Gruppe“. Zur
Bildung der Deutschen Geologischen Gesellschaft im Revolutionsjahr
1848〈/a〉〈/h1〉
〈b〉Röhling, Heinz-Gerd; Wellmer, Friedrich-Wilhelm; Kaemmel, Thomas〈/b〉〈br〉
〈a href="http://www.schweizerbart.de//papers/zdgg/list/prepub#paper90719?af=feed"〉Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften, (2019)〈/a〉, p. -
〈h2〉Abstract〈/h2〉
〈p〉
Röhling, H.-G., Wellmer, F.-W. & Kaemmel, T.† (2019): Die 13 Gründungsväter –
eine „pluripotente Gruppe“. Zur Bildung der Deutschen Geologischen Gesellschaft
im Revolutionsjahr 1848. [The 13 founding fathers – “a pluripotent group”. The
formation of the German Geological Society 170 years ago.] – Z. Dt. Ges.
Geowiss.
Im Dezember 1848, vor 170 Jahren, wurde in Berlin, das Mitte des 19. Jahrhunderts
neben Freiberg das geowissenschaftliche Zentrum in den Ländern des Deutschen
Bundes und darüber hinaus in Kontinentaleuropa war, die Deutsche Geologische
Gesellschaft gegründet. Sie ist eine der beiden Wurzeln der heutigen Deutschen
Geologischen Gesellschaft – Geologische Vereinigung e. V.“ (DGGV). Geologische
Gesellschaften waren im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts außerhalb
Deutschlands bereits gegründet worden, so 1807 in England und 1830 in
Frankreich.
Die Gründung der DGG erfolgte im Revolutionsjahr 1848 als eine der Gründungen im
Rahmen der sich generell im 19. Jahrhundert in Deutschland entwickelnden Idee,
wissenschaftliche deutsche Gesellschaften als Institutionen der deutschen
geistigen Einheit zu etablieren, als Vorwegnahme der politischen Einheit. Die
DGG war eine der ab den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts in Deutschland
gebildeten disziplin-orientierten Gesellschaften. Die Ablösung von der bereits
1822 gegründeten, alle naturwissenschaftlichen Disziplinen umfassenden
Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ) gelang nur langsam. Erst
1868 wurde die erste Mitgliederversammlung unabhängig von der der GDNÄ in
Hildesheim durchgeführt. Gegen die anfangs bestehende norddeutsche
(Berliner/preußische) Übermacht bei den Mitgliedern wurde von vornherein
versucht, durch organisatorische Maßnahmen entgegenzuwirken, um zu einer
wirklichen Deutschen Geologischen Gesellschaft zu werden: Möglichkeit der
Briefwahl, Vorstand in Berlin nur für die laufenden Geschäfte zwischen den
Hauptversammlungen, Hauptversammlungen als die zentrale Veranstaltung mit einem
gesonderten Vorstand. Bis zur Jahrhundertwende gelang es, den süddeutschen,
österreichischen und sonstigen ausländischen Anteil erheblich zu erhöhen. Jedoch
gab es auch Gegenentwicklungen: die Gründungen des Oberrheinischen Geologischen
Vereins 1871, und der Geologischen Vereinigung 1910. Nach dem Zweiten Weltkrieg
bildete sich im Jahre 1954 – bedingt durch die deutsche Teilung – die
Gesellschaft für Geologische Wissenschaften. Wahrscheinlich durch den Einfluss
von fünf der dreizehn Gründerväter mit bergmännischem Hintergrund hatte die DGG
von Anfang an eine starke angewandte Ausrichtung, die sich auch auf die
Landwirtschaft bezog, vermutlich einer der Gründe, dass die Bodenkunde in
Deutschland zum Arbeitsspektrum der Geologischen Dienste gehört, während sie in
anderen Ländern bei der Landwirtschaft ressortiert.
Die 13 Gründerväter der Deutschen Geologischen Gesellschaft werden in kurzen
Biografien vorgestellt. Bezug genommen wird dabei auf den beruflichen Werdegang,
die wissenschaftlichen, aber auch wissenschaftsorganisatorischen Leistungen
sowie deren Stellung in der damaligen Zeit.
Aus der Gruppe der fachlich sehr breit aufgestellten 13 Gründungsväter, die nicht
mit den 49 Gründungsmitgliedern zu verwechseln sind, sind drei Persönlichkeiten
den meisten bekannt. Dies sind Leopold von Buch (1774–1852), Kammerherr,
Alexander von Humboldt (1769–1859), wirklicher Geheimrat und Kammerherr, sowie
Christian Samuel Weiss (1780–1856), Geheimer Bergrat und Professor für
Mineralogie. Von Humboldt war bereits in der Mitte seines Lebens so bekannt,
dass ihm in der 1815 (Band 4) erschienenen Erstausgabe des Brockhausschen
Conversationslexikons sieben Seiten gewidmet wurden. Insgesamt fünf der dreizehn
Gründungsmitglieder waren bedeutende Berg- oder Hüttenleute (siehe Kap. 5) bzw.
kamen vom Bergbau zur Geologie. Dies sind der Oberberghauptmann Ernst August
Graf von Beust (1783–1859), Rudolph von Carnall (1804–1874), Geheimer Bergrat
und später Berghauptmann in Breslau, der Geheime Oberbergrat Carl Johann
Bernhard Karsten, Berg- und Hüttenmann (1782–1853) sowie die bereits genannten
von Buch und von Humboldt. Bei den übrigen Gründungsvätern handelt es sich um
Heinrich Ernst Beyrich (1815–1896), Geologe und Paläontologe, später erster
Direktor der Preußischen Geologischen Landesanstalt, Christian Gottfried
Ehrenberg (1798–1876), Beständiger Sekretär der Akademie der Wissenschaften zu
Berlin, Zoologe, Mikrobiologe und -paläontologe, Julius Ewald (1811–1891),
Geologe und Privatgelehrter, Karl Adolf Heinrich Girard (1814–1878), Geologe und
Professor, Eilhardt Mitscherlich (1794–1863), Geheimer Medizinalrat und
Professor für Chemie, Johannes Peter Müller (1801–1858), Professor für
Physiologie, Meeresbiologe und Naturphilosoph, sowie Gustav Rose (1798–1873),
Mineraloge, Professor und Nachfolger des bereits oben genannten Christian Samuel
Weiss.
〈/p〉
Print ISSN:
1860-1804
Topics:
Geography
,
Geosciences
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