ISSN:
1432-234X
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
Description / Table of Contents:
Summary The arthropod fauna in seaweed wrack was observed in four experimental series, each extending over one year. The different series were started in December 1961, June 1962, December 1962, and June 1963. On the whole 68000 specimens of the Diptera, 122000 of the Collembola, and 161000 of the Acari were found in 791 samples, taken at intervals of about fourteen days. Collembola and Diptera — with few exceptions —were exactly determined while mites could only be delt with statistically. The changes in the single ecological factors — such as temperature of air, rainfall, insolation, temperature and water content of the wrack, pH, salinity, and degree of decomposition — are described. By starting our experiments in different seasons we were able to show that the appearance of species is not exclusively connected with the successive changes in the condition of the wrack; but it is mainly due to the seasons. An unmistakable succession only exists for the large groups of “saprobiontics” and the “soil animals” on the whole. Several Fucus-filled baskets installed in the litoral of a basin were frequented on a larger scale by halobiontic Diptera (e.g. Fucellia intermedia) than baskets which were placed at a greater distance (110 m) from the shore of the “Jadebusen”. In the latter baskets more thalassoxenic saprobiontic Diptera (e.g. Syritta pipiens) were found. The temperature is of great ecological importance. Collembola reached their greatest abundance in winter. Adults tolerated temperatures of substratum to — 13° C. Experiments in our laboratory showed that several species which did not propagate at room temperature bred well at a temperature of + 10° C. Several larvae of flies even tolerated the temperatures of + 40° C occuring in the initial phase of decomposition. In the severe winter of 1962/63 the abundance of Diptera larvae was obviously diminished, compared with other years. The often short termed changes in the water content of the wrack did not show any obvious influence on the fauna. The behaviour of Hypogastrura viatica and Isotoma viridis (Collembola) was observed at different degrees of atmospheric humidity. Isotoma viridis forma riparia prefered a higher atmospheric humidity than forma principalis, what was to be expected as f. riparia lives in moister habitats. The pH did not directly influence the fauna. Salinity had a great ecological importance. In our experiments several baskets were regularly showered with freshwater every third day, while other baskets were wetted with saltwater. In the “freshwater-baskets” the NaCl-concentration sank below 2% after two months, whereas the salinity of the “saltwater-baskets” was eminently increased. The results, however, proofed that the halobiontic Diptera did not clearly prefer the “saltwater-baskets”. On the other hand various species of Diptera (e.g. Psychoda spp., Scatopse spp.) and all the Collembola had their greatest abundances in the “freshwater-baskets”. The degree of decomposition apparently was of lesser importance than the other ecological factors. In baskets, which were settled by the arthropods only after a six months' decomposition of the algae, the fauna was nearly the same as in those filled with fresh algae at the same time. Genuine “soil animals” were exclusively found ten to twelve months later than the series were started. Autecological facts of the species are given and completed by references. Only few synecological connections between different species were found (predator-prey-behaviour; phoresy). This, however, is not an evidence that biocoenoses do not exist at all.
Notes:
Zusammenfassung In künstlichem Strandanwurf wurde während vier jeweils ein Jahr lang laufenden Versuchsserien die Arthropodenbesiedlung verfolgt. Jeweils zwei Serien begannen im Frühsommer und im Frühwinter. In 791 Terminproben (in zweiwöchigen Abständen) wurden 68000 Diptera, 122000 Collembola und 161000 Acari gesammelt. Die Collembolen und Dipteren konnten fast sämtlich bis zur Art bestimmt werden, während die Milben leider nur in ihrer Gesamtheit zahlenmäßig erfaßt werden konnten. Außer der faunistischen Bearbeitung werden die Veränderungen verschiedener Umweltfaktoren beschrieben: Lufttemperatur, Niederschlagsmenge, Sonnenscheindauer, Substrattemperatur, Wassergehalt des Anwurfmaterials, pH, NaCl-Gehalt und Zersetzungsgrad. Durch Versuchsbeginn in verschiedenen Jahreszeiten konnte gezeigt werden, daß die sich regelmäßig einstellenden Arten und Artenverbände im allgemeinen nicht von sukzessiv im Substrat ablaufenden Verände rungen abhängig sind, sondern daß hier in erster Linie jahreszeitliche Bindungen vorliegen. Eine eindeutige „Sukzession” bestoht jedoch insgesamt gesehen für die großen „Gruppen” der Saprobionten und der Bodentiere. Einige jeweils im Litoral des Hafenbeckens aufgestellte Versuchskörbe wurden in etwas stärkerem Maße von halobionten Dipteren (z. B. Fucellia intermedia) besiedelt als die 110 m vom Wasser entfernt stehenden Standardkörbe. Dafür waren in den wasserfernen Standardkörben die thalassoxenen Saprobionten (wie Syritta pipiens) häufiger. Die Temperatur hat eine große ökologische Bedeutung. Collembolen erreichten ihre größte Besiedlungsdichte stets in den Wintermonaten. Adulte Tiere ertrugen Werte bis — 13° C im Substrat. In Laborzuchten vermehrten sich mehrere Arten bei Zimmertemperatur nicht, dagegen gut bei + 10° C. Die Larven mehrerer Dipterenarten (Fucellia, Scatomyza u. a.) tolerierten die in einer Erhitzungsphase zu Beginn der Verrottung der Algen auftretenden Temperaturen von + 40° C. Im strengen Winter 1962/63 war die Anzahl besonders der Dipterenlarven deutlich geringer als in den anderen Wintern. Ein Einfluß der in den Versuchen oft kurzfristigen Schwankungen des Wassergehaltes wurde nicht beobachtet. Das Verhalten der Collembolen Hypogastrura viatica und Isotoma viridis in einer einfachen Feuchtigkeitsorgel wurde geprüft; dabei zeigte sich, daß bei der letzteren Art die Form riparia höhere Luftfeuchtigkeiten bevorzugt als die Form principalis. Dieser Befund entspricht der ökologischen Verbreitung beider Formen. Ein direkter Einfluß verschiedener pH-Werte wurde nicht nachgewiesen. Der Salzgehalt ist als ökologischer Faktor von großer Bedeutung. Parallelkörbe wurden mit See- und Regenwasser behandelt; im ersten Fall zeigte sich eine Erhöhung der NaCl-Werte, deren Ausmaß aber stark witterungsabhängig war, im zweiten Fall war das gesamte Salz schon nach zwei bis drei Monaten ausgewaschen. Eine deutliche Bevorzugung der Salzwasserkörbe war bei keiner Art, auch nicht bei den Halobionten, festzustellen. Dagegen bildeten z. B. die Psychoda- und Scatopse-Arten unter den Dipteren nur in den Regenwasserkörben dichte Populationen. Collembolen waren insgesamt in den Regenwasserkörben bedeutend häufiger. Die Bedeutung des Zersetzungsgrades für die tierische Besiedlung bleibt offenbar hinter der anderer Faktoren zurück. Zumindest war die Zusammensetzung der Fauna in einigen erst nach einem halben Jahr zur Besiedlung freigegebenen Körben nicht grundsätzlich anders als in den zu derselben Zeit neu aufgestellten Körben. Direkte Bodenformen traten stets erst gegen Ende der Versuchsserien auf. Autökologische Daten der auftretenden Arten werden mitgeteilt und durch Literaturangaben ergänzt. Synökologische Beziehungen zwischen verschiedenen Arten ließen sich nur in sehr beschränktem Umfang nachweisen (Räuber-Beute, Phoresie). Die Frage, ob damit ein Beweis gegen das Bestehen von Biocönosen erbracht ist, wird verneint.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00407476
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