ISSN:
1573-6911
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Economics
Notes:
Zusammenfassung Die österreichische Wirtschaftspolitik wird in Österreich vielfach als “austro-keynesianisch” etikettiert. Der vorliegende aufsatz versucht zu zeigen, daß das Keynesianische dieser Politik nicht in einer “Stop-and-go”-Politik besteht, was üblicherweise als Keynesianismus bezeichnet wird. Vielmehr zielt die österreichische Wirtschaftspolitk darauf ab, intrinsische Instabilitäten des Marktprozesses als Folge von Unsicherheiten oder wechselnden Erwartungen durch gesamtwirtschaftliche Arrangements zu reduzieren: Sozialpartnerschaft, stabiler Finanzsektor, Unabhängigkeit der Investitionsentscheidungen von monetären Faktoren sowie Dominanz automatischer Stabilisatoren. Diese Reduktion von Marktinstabilitäten kann als fundamentale Politikempfehlung Keynes' angesehen werden. Der Terminus “Austro” in der Bezeichnung der österreichischen Wirtschaftspolitik weist darauf hin, daß es ein hausgemachtes Konzept ist, welches neben keynesianischen Elementen auch klassische Relikte, neoklassische Erweiterungen, monetaristische Vermutungen oder einfach Wirtschaftspolitik à la Hausverstand beinhaltet. Dies gilt insbesondere für eine Vielzahl von selektiven Eingriffen wie Investitions-, Spar- oder Exportförderung. Gemeinsam ist diesen selektiven Eingriffen, daß sie üblicherweise als Erklärungen für die “Erfolge” der österreichischen Wirtschaftspolitik herangezogen werden; der konkrete Beweis hiefür steht jedoch aus. Der Aufsatz unternimmt den Versuch, das austro-keynesianische Konzept theoretisch wie auch empirisch kritisch zu prüfen.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00928735
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