ISSN:
1435-1536
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Chemistry and Pharmacology
,
Mechanical Engineering, Materials Science, Production Engineering, Mining and Metallurgy, Traffic Engineering, Precision Mechanics
Notes:
Zusammenfassung Es wurde der Versuch unternommen, mit Hilfe einer Pseudobase die sauren Gruppen in der nativen Zellulose aufzudecken und zu bestimmen. Farblose Kristallviolettbase wurde in verschiedenen Medien mit Zellulose (Baumwolle) geschüttelt, wobei Anfärbung der Faser beobachtet werden konnte. Durch Weglösen des Farbstoffs von der Faser und Bestimmung des Stickstoffgehalts ermittelten wir die von einer bestimmten Menge Baumwolle fixierte Base. 1 g lufttrockene Baumwolle fixierte: $$\begin{gathered} entsprechen \hfill \\ Medium: mg Base: Proz. COOH \hfill \\ \ddot Ather . . . . . . . . 2,88 0,033 \hfill \\ Wasser . . . . . . . 3,52 0,041 \hfill \\ Petrol\ddot ather . . . . . 3,64 0,042 \hfill \\ Benzol (exsikkator - \hfill \\ trockene Baumwolle) 3,45(Mitte) 0,042 \hfill \\ \end{gathered} $$ Die Zahlen für Wasser, Petroläther und Benzol stimmen ziemlich gut überein. Die niedrige Ätherzahl ist wohl so zu erklären, daß Äther den Übergang der Pseudoformen in ionogene stark hemmt. Die durch die Reaktion mit der Kristallviolettbase ermittelten Karboxylwerte sind bedeutend kleiner als diejenigen, welche von E. Schmidt auf Grund konduktometrischer Titrationen gewonnen wurden. Es ist nun allerdings möglich, daß die Karboxylgruppen der Zellulose unter den Versuchsbedingungen nicht quantitativ mit der Kristallviolettbase in Reaktion treten, sondern sich nach Maßgabe ihrer Stärke mit derselben umsetzen. Dann wäre der Eintritt der Reaktion ein Beweis für das Vorhandensein von sauren Gruppen bestimmter Mindeststärke, während man sich die fixierte Menge Base von dem Säuregehalt und der Säurestärke abhängig zu denken hätte. Vielleicht wird eine weitere Charakteristik der Baumwolle und ähnlicher hochkomplizierter organischer Substanzen auf Grund einer „Kristallviolettzahl“ möglich sein. Das Studium dieser Verhältnisse hoffen wir durch Experimente an Systemen mit bekannten Säuremengen fördern zu können. Desgleichen sollen Versuche über den Einfluß der Temperatur und Konzentration angestellt werden.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01510779
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