ISSN:
1432-041X
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
Notes:
Zusammenfassung 1. Um wirkliche Gynandrie zu erzielen, wurden Hautstücke zwischen Weibchen und Männchen vertauscht und nach völliger Kastration auch die Gonaden beider Geschlechter implantiert. 2. Unter 22 operierten Küken, bei denen Hautstücke zwischen Weibchen und Männchen vertauscht und auch Gonaden beider Geschlechter implantiert wurden, erhielt ich 8 erfolgreiche Fälle. Bei diesen Vögeln entwickelten sich die transplantierten Hautstücke und Gonaden weiter wie die normalen. Bei den normalen Hühnern zeigten die Federn des Transplantats nicht die Charaktere ihres eigenen Geschlechts, sondern die des Wirts. Bei Kastraten bildete das Transplantat Kastratenfedern aus. 3. Bei experimenteller Gynandrie entwickelten sich an Federn des Transplantats Charaktere ihres eigenen Geschlechts stärker als die des entgegengesetzten. 4. Aus den verschiedenen Fällen von experimenteller Gynandrie schließend ist anzunehmen, daß die transplantierte Haut mit den Hormonen des ihr eigenen Geschlechts besser reagiert, wenn die Hormone beider Geschlechter vorhanden sind. 5. Die Gynandrie bei Vögeln wird nicht durch alleinigen Hormoneinfluß erklärt. Auf Grund meines Versuchs ist anzunehmen, daß die Vogelgynandrie, wie die der Insekten, rein genetisch ist, und daß, wenn bei ihnen eine Hormonproduktion vorhanden ist, die gleichzeitig vorhandenen Hormone beider Geschlechter, jedes mit den ihnen genetisch adäquaten Zellbezirken, reagieren.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00578944
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