ISSN:
1432-2242
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
Notes:
Zusammenfassung 1. Im Zusammenhang mit züchterischen Arbeiten wurden serienmäßige Untersuchungen über die Eigenschaften süßfrüchtiger und gewöhnlicher bitterer Ebereschen durchgeführt. Die mährische Süße Eberesche (var.moravica) unterscheidet sich vor allem durch bedeutend größere Beeren und Fruchtstände, sowie wesentlich höhere Zucker- und Vitamin-C-Gehalte der Früchte von der bitteren Form. Auch der Gehalt an Fruchtsäure zeigt im Durchschnitt eine Steigerung gegenüber der Normalform. Bei der noch nicht genauer geprüften var.rossica scheinen nach bisherigen Feststellungen im wesentlichen dieselben Veränderungen worzuliegen. 2. Zwischen den verschiedenen Beereneigenschaften ergaben sich in einigen Fällen gesicherte korrelative Zusammenhänge, die auch von züchterischem Interesse sind. 3. Ungünstige äußere Umstände, besonders Trockenheit, wirken stark erniedrigend auf den Vitamin-C-Gehalt der Beeren. Eine Steigerung der Vitaminwerte in Höhenlagen wurde bei Süßer Eberesche bisher nicht festgestellt. Spitzengehalte an Vitamin C kommen auch im Tiefland vor; günstige Wachstumsbedingungen, besonders bei gärtnerischer Pflege, scheinen verbessernd auf den Vitaminwert zu wirken. Mit Eintritt der Vollreife erreichen die Ebereschenbeeren den Höchstgehalt an Vitamin C; bei Überreife tritt je nach den Umständen ein mehr oder weniger rascher Abfall ein. 4. Die brauchbarsten Unterscheidungsmerkmale der Blätter sind bei der var.moravica die schmale Gestalt und die schwache, auf das vorderste Drittel beschränkte Randzähnung der Fiederblättchen, bei der var.rossica die breitere, mehr elliptische Blättchenform und vor allem die ausgeprägte bleibende Behaarung der Blattunterseite und der Blattspindel. 5. Die bei uns vorhandenen Süßen Ebereschen sind vegetative Nachkommen spontan aufgetretener Mutanten und züchterisch noch nicht weiter bearbeitet. Vorkommende starke Verschiedenheiten in züchterisch wesentlichen Eigenschaften, die unter einheitlichen Standortsbedingungen festzustellen sind, bieten jedoch günstige Ansatzpunkte für die Selektion. Im Gegensatz zu Rußland, wo in der Ebereschenzüchtung bereits beachtliche Erfolge erzielt wurden, ist bei uns erst in jüngster Zeit mit der züchterischen Verbesserung dieser wertvollen Pflanzen begonnen worden.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00711466
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