ISSN:
0045-205X
Keywords:
Life and Medical Sciences
Source:
Wiley InterScience Backfile Collection 1832-2000
Topics:
Biology
Notes:
Die ursprüngliche und wichtigste Funktion des Pollens ist die Bestäubung, also der Transport des Erbguts von den Staubgefäßen zu den Griffeln. In Anpassung an diese Funktion haben Pollenkörner eine derbe Pollenkornwand mit Schutzpigmenten entwickelt, die das Erbgut vor den Extrembedingungen während des Transportes wie hohen Temperaturen, Trockenheit, UV-Strahlung sowie vor Pilzund Bakterienbefall schützen. Viele blütenbesuchende Käfer, Fliegen und Bienen fressen und/oder sammeln Pollen. Pollen stellt für sie oft die einzige eiweißhaltige Nahrung dar. Da der Fortpflanzungserfolg dieser Blütenbesucher unmittelbar von der Aufnahme oder vom Sammeln von Pollen abhängig ist, ist es nicht verwunderlich, daß Pollen für diese Tiere attraktive ist, und daß tierbestäubte Blütenpflanzen mit Pollen Blütenbestäuber anlocken können. Die optische Signalfunktion von Staubgefäßen und Pollen läßt sich am Aufbau des Schauapparates vieler Blüten erkennen. Pollen und Staubgefäße sind nicht nur kräftig gefärbt, sondern kontrastieren auch farblich mit der Blütenkrone, zumindest wenn das für Menschen unsichtbare, für viele Insekten aber sichtbare UV-Licht in die Betrachtung mit einbezogen wird.Viele Pflanzen haben die Staubgfäße im Inneren der Blütenkrone geborgen und auf diese Weise den Pollen vor Regen und vor der Ausbeutung durch illegitime Blütenbesucher besser geschützt. Bei den Blüten dieser Pflanzen sind der Pollen und die den Pollen bergenden Staubgefäße für den anfliegenden Blütenbesucher unsichtbar: Oftmals übernehmen dann Blütenmale, die sich in vielen Fällen als Signalkopien von echten Staubgefäßen erweisen, die Signalfunktion der Stamina. Die Signalfunktion von Pollen beschränkt sich nicht auf optische, sondern umfaßt auch olfaktorische und gustatorische Signale. Die Evolution der optischen Signale bei Blütenpflanzen wurde von Osche [11] erkannt und erarbeiter. In dieser Arbeit wollen wir die Signalfunktion von Pollen durch sinnesphysiologische Experimente mit Signalempfängern (Blütenbesuchern) belegen und durch eine Analyse der Signalsender (Blumen) ergänzen.
Additional Material:
10 Ill.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1002/biuz.960270305
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