ISSN:
0044-8249
Keywords:
Chemistry
;
General Chemistry
Source:
Wiley InterScience Backfile Collection 1832-2000
Topics:
Chemistry and Pharmacology
Notes:
Die Temperaturabhängigkeit der Geschwindigkeit chemischer Reaktionen, oft nach der Arrhenius-Gleichung charakterisierbar, ist schon lange bekannt. Dennoch sind kinetische Methoden, die dieses Phänomen bereits in einer Messung und planmäßig berücksichtigen, für Reaktionen in Lösung nur vereinzelt angewendet worden - ausgenommen die von Eigen und Mitarbeitern für schnelle Reaktionen entwickelte Temperatursprungmethode, die auf einem stufenförmigen Temperaturprogramm basiert. Dem Chemiker enthüllt jedoch eine mathematische Analyse, daß aus Sicht der Informatik der zeitliche Verlauf der Reaktionsgeschwindigkeit während konstanter Temperaturerhöhung diejenige Form eines Meßsignals ist, die am wirksamsten zur Klärung des Reaktionsmechanismus führen sollte. Durch Analyse der so erhaltenen eventuell überlappten Einzelpeaks lassen sich sowohl Lösungsals auch Feststoffreaktionen durch “mechanistische Koordinaten” charakterisieren, die eine Erweiterung des Begriffs der Reaktionsordnung bedeuten und anhand derer weitere Experimente zur Eliminierung von Elementarschritten geplant werden können. Andererseits ist jedes reagierende System durch je eine Versuchsreihe mit verschiedenen Anfangs-konzentrationen für jeden der Reaktanden und eine weitere mit verschiedenen Heizraten kinetisch charakterisierbar. Die Richtigkeit solcher Überlegungen wird durch ca. 1400 DTA- und UV-Experimente für 120 Systeme bestätigt. An Beispielen wie der oszillierenden Belousov-Zhabotinsky-Reaktion zeigte sich, daß häufig auch “schnelle” Reaktionen erfaßt werden. Eine Prüfung vermuteter Reaktionsmechanismen gelingt mit Integrationsprogrammen, die einen unmittelbaren Vergleich experimenteller Signalkurven mit theoretischen ermöglichen.
Additional Material:
9 Ill.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1002/ange.19830950304
Permalink