ISSN:
1434-601X
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Physics
Notes:
Zusammenfassung Es wird der photoelektrische Effekt des geschmolzenen Zinns und zwei seiner allotropen Modifikationen (β- undγ-Zinn) unter dem speziellen Gesichtspunkt untersucht, ob der Photoeffekt auch bei der Zustandsänderung der Kathode dem glühelektrischen analog ist. Es wird eine Apparatur beschrieben, welche gestattet, mittels Temperaturmessuug in der Kathode den thermischen Verlauf der Phasenänderung gleichzeitig mit dem elektrometrisch bestimmten Photoeffekt zu messen. Die Messung der Emission wurde mit einem Hoffmannelektrometer vorgenommen, dessen Empfindlichkeit bis auf 10−18 Coul/sec gebracht werden konnte. Es wurde in dem Temperaturintervall von 50 bis 550° C und im Wellenlängenbereich von 2300 bis 2900 Å gemessen. Es wurde gefunden, daß die Photoemission temperaturunabhängig ist, solange keine Phasenänderung auftritt. Dagegen bewirkt eine Phasenänderung eine Änderung sowohl der Intensität als auch der Grenzwellenlänge in dem Sinne, daß die dichtere Phase im Einklang mit dem glühelektrischen Effekt und der Schottkyschen Theorie eine größere Austrittsarbeit besitzt als die weniger dichte. Als Grenzwellenlängen wurden gefunden für flüssiges Zinn 2925 ±10 Å, für hexagonales (γ-) Zinn 2820 ±10 Å und für tetragonales (β-) Zinn 2740±10 Å. An Hand der photoelektrischen Schmelzkurve wird gezeigt, daß die hexagonale Modifikation des Zinns unterhalb 200 ±20 unstabil wird und daß die Umwandlungsgeschwindigkeit sehr gering ist, woraus die bestehende Diskrepanz zwischen den metallographischen Angaben erklärt wird. Der Verlauf der Umwandlung kann photoelektrisch verfolgt werden, aus welcher Tatsache ein Kriterium für die Gasfreiheit der Kathode entwickelt wird. Es zeigt sich, daß die Emission für kürzere Wellenlängen einem Exponentialgesetz folgt, welches die Trennung zweier Konstanten erlaubt, von denen eine das optische Absorptionsvermögen der Oberfläche und das photoelektrische Quantenäquivalent enthält. Es ist wahrscheinlich, daß das Quantenäquivalent sich mit der Phase ändert, so daß die dichtere Phase das (von der Austrittsarbeit nicht direkt abhängige) größere Quantenäquivalent besitzt.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01368128
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