Publication Date:
2024-01-12
Description:
Im Herbst 1910 schenkten wir dem hiesigen \xe2\x80\x9eRijks Herbarium\xe2\x80\x9d reichliches Herbarmaterial des in der \xc3\x9cberschrift genannten Bastardes, welches bald darauf an verschiedene Botaniker und Institute verteilt wurde. Auf den beigelegten Etiketten wurde nach \xe2\x80\x9eMededeelingen van \xe2\x80\x99s Rijks Herbarium No. 15\xe2\x80\x9d verwiesen, weil wir damals meinten, die Versuche, womit wir besch\xc3\xa4ftigt waren und welche nebenbei zur Erzeugung unseres Bastardes f\xc3\xbchrten, bis zum Erscheinen derselben zum Abschluss bringen und in der genannten Nummer der \xe2\x80\x9eMededeelingen\xe2\x80\x9d ver\xc3\xb6ffentlichen zu k\xc3\xb6nnen. Sp\xc3\xa4tere Beobachtungen veranlassten uns, die Versuche viel weiter auszudehnen und so ist es jetzt noch nicht m\xc3\xb6glich, dar\xc3\xbcber zu berichten. Der Ank\xc3\xbcndigung auf den erw\xc3\xa4hnten Etiketten wegen, sei aber in dieser Nummer der \xe2\x80\x9eMededeelingen\xe2\x80\x9d dennoch eine Beschreibung des Bastardes gegeben, welche sonst wohl nicht f\xc3\xbcr sich allein publiziert w\xc3\xa4re.\nIn FOCKE\xe2\x80\x99S \xe2\x80\x9ePflanzenmischlinge\xe2\x80\x9d werden \xc3\xbcberhaupt keine Bastarde innerhalb der Gattung Scrophularia erw\xc3\xa4hnt und H. STIEFELHAGEN \xc2\xb9) giebt 1910an : \xe2\x80\x9eUeber Bastardbildung bei Scrophularia ist bis jetzt sogut wie gar nichts bekannt, und es sind auch keinerlei Versuche angestellt worden, Hybride zu erzielen.\xe2\x80\x9d Es war also wenig wahrscheinlich, dass es gelingen w\xc3\xbcrde, zwei so verschiedene Arten, wie S. Neesii WIRTG. \xc2\xb9) und S. vernalis L., erfolgreich zu kreuzen, umsomehr als auch die Bl\xc3\xbctezeiten der beiden Arten weit auseinander liegen. Letzteres war aber, wie sich alsbald herausstellte, f\xc3\xbcr die Best\xc3\xa4ubung kein Hindernis, da unser Material der S. vernalis nach der in den ersten Fr\xc3\xbchling fallenden Hauptbl\xc3\xbctezeit noch fortw\xc3\xa4hrend, bis in den Herbst hinein, an basalen Seitenzweigen eine gen\xc3\xbcgende Anzahl von Bl\xc3\xbcten bildete. Der Erfolg der in ziemlich grossem Maasstabe ausgef\xc3\xbchrten Best\xc3\xa4ubungen war wider Erwarten ein besonders guter, denn es wurden in reichlicher Menge keimf\xc3\xa4hige Samen des Bastardes gewonnen. Ueberhaupt stellte es sich im weitern Verlauf unserer Untersuchung heraus, dass eine Anzahl verschiedener Arten, wor\xc3\xbcber wir sp\xc3\xa4ter zu berichten gedenken, sich verh\xc3\xa4ltnissm\xc3\xa4ssig leicht hybridisieren l\xc3\xa4sst. Da eine Analyse des Bastardes nicht bezweckt wurde, haben wir weder die Reinheit der Eltern untersucht, noch auch die von verschiedenen Elternpaaren erhaltenen Bastarde getrennt gehalten. Uniformit\xc3\xa4t der Bastardgeneration war daher wohl kaum zu erwarten und es traten in der Tat dabei mancherlei Differenzen auf, welche aber selbstredend nicht n\xc3\xa4her gedeutet werden k\xc3\xb6nnen.
Repository Name:
National Museum of Natural History, Netherlands
Type:
info:eu-repo/semantics/article
Format:
application/pdf
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