Publication Date:
2021-05-11
Description:
Im Ionischen Meer, südlich vom italienischen Festland und östlich Siziliens, liegt eine der komplexesten tektonisch aktiven Regionen der Welt. Die Kombination aus der hohen Bevölkerungsdichte an den umliegenden Küsten und dem regelmäßigen Auftreten von Erdbeben hoher Magnitude und nachfolgenden Tsunamis birgt das Risiko desaströser Folgen beim Eintritt eines solchen Ereignisses. Es ist deshalb von essentieller Bedeutung für den Umgang mit Naturkatastrophen und ihren Konsequenzen, die beteiligten tektonische und sedimentären Prozesse dieser Region im Detail zu untersuchen.
Während der Expedition POS496 auf dem Forschungsschiff Poseidon im März und April 2016 wurden hochauflösende Mehrkanal reflektionsseismische Daten aufgenommen. Mit Hilfe von vorhandenen Daten, die während der Ausfahrt MS86/2 aufgenommen wurden, war es möglich einen regionalen Überblick über das Untersuchungsgebiet zu erhalten.
Das Ziel ist es, tektonische und sedimentäre Strukturen zu lokalisieren, um eine morphotektonische Karte des Untersuchungsgebietes zu erstellen.
Einige der wesentlichen sedimentären Strukturen, die auftreten, sind ein großes Sedimentbecken entlang des Malta Escarpment, ein Sedimentwellenfeld und zwei große Kanäle, von denen einer den unteren Teil des Messina Strait Canyons darstellt. Mehrere NW-SO ausgerichtete Antiklinen, die als Blattverschiebungen identifiziert werden können, könnten Oberflächenerscheinungen eines Subduction-Tear-Edge-Propagator-Faults sein. Ein an der Oberfläche im Durchmesser 6 km großes, rundes Basement Hoch wird als alter Seamount interpretiert, dessen Herkunft unklar bleibt.
Type:
Conference or Workshop Item
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NonPeerReviewed
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