Publication Date:
2024-02-07
Description:
Nordwest-australische Fluß-" Dünen- und Staubsedimente wurden zwischen 16° - 23°S und 116° - 129°E beprobt und mit Hilfe von Korngrößen-, Grobfraktions-, Tonmineral-, Karbonat- und 14c-Analysen untersucht. Ferner wurden jungquartäre Profile in den Tälern und Flußanschnitten der Pilbara-Region„ der Edgar Ranges und der westlichen Kimberleys aufgenommen. Die Untersuchungen dienten dem Zweck, die Zusammensetzung und den Umfang der Sedimente kennenzulernen, die von NW-Australien in den Indischen Ozean gelangen„ und zwar getrennt für semiaride (-humide) und aride Klimaverhältnisse. Als Hauptergebnisse sind zu nennen:
1) Sedimentabfolgen und 14C-Analysen erlaubten im Raum Pilbara die Unterscheidung von mehreren semiariden und ariden Klimaphasen im Jungpleistozän. Demnach lagerten sich zunächst vor mehr als 33000 J.v.h. lößähnliche Sedimente unter aridem Klima ab. In der Zeit von 33000 J.v.h. bis 19000 J.v.h. waren die Klimaverhältnisse wohl relativ instabil. Dieses dokumentiert sich in mehreren Kalkkonkretionshorizonten„ die sich unter semiaridem Klima bilden konnten, und zwischengelagerten lößähnlichen Sedimenten (Abb. 17). Ab 19000 J.v.h. herrschte arides Klima
mit äolischer Sedimentation vor, die, ihrer Herkunftsgebiete im Osten nach zu schließen, vor allem durch ein Passatwind-Regime beherrscht wurde. Die gleichen Winde führten zum Vorpau der ausgedehnten Seifdünenfelder in der Großen Sandwüste.
2) Im Holozän füllten dagegen fluviatile Sedimentwechselfolgen die Dünentäler im Norden der Großen Sandwüste teilweise wieder auf, so z. B. in den Edgar Ranges. Diese Ablagerungen deuten auf eine starke Zunahme der Niederschläge ab spätestens 6000 J.v.h., die mit den sommerlichen Monsunwinden aus dem Nordwesten zusammenhängen dürften.
3) Unter dem rezenten semiariden bis semihumiden Klima beherrscht anscheinend
das fluviatile Sedimentationsgeschehen weite Teile des
NW-australischen Untersuchungsraumes. Die Flußsedimentzufuhr vom
NW-australischen Kontinent zum Indischen Ozean wird vor allem durch
den sommerlichen NW-Monsun gesteuert„ was eine starke Periodizität
des Transportes zur Folge hat. Eine Trennung der Flußfracht aus dem
Pilbara- und Kimberley-Raum wird durch Tonminerale und Korngrößen
ermöglicht. In der Tonfraktion aus den W-Kimberleys herrschen
frischklastische Minerale wie Illit und· Montmorillonit vor, in der Fracht
aus dem Pilbara-Raum dominiert hingegen der Kaolinit. Im Vergleich
zur Pilbara-Region bilden wesentlich feinere Modalkorngrößen die Siltfraktion
der Flußfracht aus den Kimberleys. Dieses hängt vermutlich
mit der Länge und dem Gefälle der Transportwege sowie unter Umständen
auch mit der saisonalen Bündelung der Niederschläge zusammen.
4) Bei den fossilen Seifdünen der Großen Sandwüste lassen sich örtliche
Beimengungen„ z. B. von detritischem Quarz am Fuß der Edgar Ranges
oder von grobkörnigem Quarzmaterial im Bereich der Nord-Pilbaras,
in der Zusammensetzung unterscheiden. Diesem zum Teil regionalen
Sandtransport steht ein eher großregionaler Ton- (Staub) Transport mit
überwiegend Kaolinit und untergeordnet Illit gegenüber.
5) Die Transgressionsweite des holozänen Meeres konnte mit Bohrprofilen
in der Großen Claypan am Nordwestrand der Großen Sandwüste anhand
von marinen Sedimenten im Untergrund nachgewiesen und auf etwa
50 km bestimmt werden.
Type:
Thesis
,
NonPeerReviewed
Format:
text