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    Springer
    Zoomorphology 29 (1935), S. 381-454 
    ISSN: 1432-234X
    Source: Springer Online Journal Archives 1860-2000
    Topics: Biology
    Notes: VI. Zusammenfassung Die Ergebnisse der Arbeit seien in kurzen Sätzen nochmals zusammengefaßt: 1. Vespa vulgaris und Vespa germanica wurden im Durchschnitt von den Versuchsvögeln, wenn Rotrückenwürger und Grauer Fliegenschnäpper nicht berücksichtigt werden, zu 85% abgelehnt. Als eigentliche Wespenfeinde haben sich nach den Versuchen nur die beiden schon angeführten Weichfresserarten erwiesen. Beim Trauerfliegenschnäpper überwog die Zahl der Ablehnungen der Wespen bereits die Zahl der Annahmen. 2. Die Ablehnung wird hervorgerufen a) durch Unschmackhaftigkeit der Abdomeneingeweide, b) durch den Stachel, wie das Benehmen einiger Jungvögel zeigt. 3. Die Schutzbedeutung des Aculeatenstachels den Vögeln gegenüber ist jedoch keine ausschlaggebende, wie man allgemein annimmt. 4. Apis mellifica mellifica wurde in rund 70% aller Fälle von den Vögeln abgelehnt. Typische Bienenvertilger waren: Rotrückenwürger, grauer Fliegenschnäpper, einer von drei Trauerfliegenschnäppern sowie zwei Gartenrotschwanzweibchen. 5. Für Drohnen war der Prozentsatz fast der gleiche, er lag bei 66%. 6. Die Ablehnung der Bienen beruht auf schlechten Geschmack ihrer Eingeweide und Gebrauch ihres Stachels. 7. Hummeln wurden mit Ausnahme vom Rotrückenwürger und gelegentlich vom grauen Fliegenschnäpper von allen Versuchstieren gänzlich gemieden. 8. Unschmackhaftigkeit der Hummeleingeweide liegt entgegen der Annahme von Pocock nicht vor. Es ist vielmehr genau so schmackhaft wie das Fleisch der Stubenfliege. 9. Jungtiere lernen erst durch Versuche die Unschmackhaftigkeit der Hymenopteren kennen; ihr Verhalten ist also nicht instinktiv festgelegt, wie Eimer aannahm. 10. Begabungsunterschiede waren bei den Jungtieren leicht festzustellen. 11. Wenn Jungtiere bereits zu der Ablehnung einer Hymenopterenart gelangt waren, so hatte dies noch keinen Einfluß auf ihr Benehmen anderen stacheltragenden Insekten gegenüber. 12. Sowohl den harmlosen wie den wehrhaften Insekten gegenüber zeigen die Jungtiere bei ihrer ersten Begegnung das gleiche Verhalten. 13. Werden Alttieren, 3 Wochen nachdem sie die letzten Wespen gesehen hatten, mimetische Dipteren angeboten; so werden letztere in folgenden Hundertsätzen gefressen: Seracomya borealis 71,5%, bei Chrysothorax festivum 74,5%, bei Eristalomya ienax und Myatropa florea 85,2%, bei Eristalis arbustorum 87,6%, bei Helophilus trivitattus 90,8%. Die modellähnlichsten Nachahmer werden aber danach am wenigsten von den Alttieren genommen. 14. Werden Jungtieren das erste Mal wespenähnliche oder andere Dipteren angeboten, so werden sie zu 100% gefressen. 15. Unschmackhaftigkeit der mimetischen Fliegen liegt nicht vor. 16. Die Schmackhaftigkeit der mimetischen Fliegen schließt die Möglichkeit des Vorhandenseins Müllerscher Mimikryringe bei unseren Vergleichspaaren aus. Andererseits zeigen die Versuche mit Jungvögeln (s. Punkt 9), daß der Jungvogel erst erlernt, die Hymenopteren zu verschmähen. Das Verhalten des Jungvogels ist also andererseits so, wie es den Voraussetzungen von Müllerseher Mimikry entspricht. (Die MüllerscheMimikry kann demnach für andere Gruppen ihre vollkommene Gütigkeit haben.) 17. Chrysothorax festivum und Seracomya borealis werden nur in 18% der Fälle von den Vögeln angegriffen, wenn sie bis zu 50 Min. nach dem Modell gereicht werden. Bei Eristalomya tenax und Eristalis arbustorum liegt der Satz der angegriffenen Individuen für die in dem gleichen Zeitraum nach ihrem Modell gereichten Tiere bei 61 b /o. 18. Wie die Beobachtung beweist, genießen Chrysothorax festivum und Seracomya borealis den gleichen prozentualen Schutz, ganz gleich, ob sie nach Vespa germanica, der besonders Seracomya borealis gleicht, oder nach Vespa vulgaris, der Chrysothorax festivum gleicht, angeboten werden. Bei den weniger wespenähnlichen Formen, wie z. B. Eristalomya tenax ist dagegen der Schutz, viel geringer. Diese Tatsachen lehren, daß einerseits also eine gewisse Minimalähnlichkeit notwendig ist und der Schutz sich mit dem Grad der Ähnlichkeit ändert, und daß andererseits Selektion wohl nicht mehr geeignet ist, die absolute Identität zu erwirken, wie sie uns bei anderen mimetischen Paaren manchmal entgegentritt. 19. Werden die Nachahmer vor den Modellen angeboten, so werden die letzteren häufiger als sonst angegriffen, also vom Vogel mit ihren Mimetikern verwechselt. Dies gilt sowohl für Wespen als auch für Bienen. 20. Werden Modelle und Nachahmer gleichzeitig angeboten, so genießen ganz allgemein die Mimetiker einen guten Schutz, sie werden weniger als sonst angegriffen. 21. Überwiegt in einem angebotenen Insektengemisch der harmlose Partner, so richtet sich der Angriff des Vogel sowohl gegen die Fliegen als auch in den meisten Fällen gegen das Modell. 22. Hummelfliegen genießen einen Schutz, der mimetischer Art ist. Die Konvergenzerscheinungen zwischen ihnen und ihren Modellen in Form, Farbe, Flugart und Summtönen rufen beim Vogel dieselben Verwechslungen wie beim unbefangenen menschlichen Beobachter hervor. 23. Eristalomya tenax und Eristalis arbustorum, die zu rund 85% von den Vögeln gefressen wurden, werden nur zu 61% angenommen, wenn sie nach ihren Modellen gereicht werden. Wird die bienenähnliche Eristalomya tenax in Verbindung mit Wespen gereicht, so wird sie nur zu 28% abgelehnt. 24. In seiner Entscheidung läßt sich der Vogel von seinem Gesichtssinn leiten. 25. Der Geruchssinn spielt bei seinen Entscheidungen nach meinen Versuchen keine Rolle, im Gegensatz zum Geschmackssinn. 26. Im Gegensatz zu Hühnervögeln (s. Révész, Koehler, Katz) ist die Zahl der zur Entstehung einer wirksamen Erfahrung notwendigen Erlebnisse bei den Weichfressern gering. 27. Eine einmal erworbene Erfahrung kann beim Vogel bei Nichtgebrauch bis zu 14 Monaten (auf längere Zeit wurden die Versuche nicht ausgedehnt) wirksam bleiben, wie bei einem Vogel festgestellt werden konnte; im allgemeinen ist die Zeitspanne bei anderen untersuchten Vögeln nur etwa 3 Monate. 28. Die Mauser ruft keine feststellbare Schwächung des Erinnerungsvermögens der Vögel hervor. 29. Starke Erregungen wirken nicht feststellbar zerstörend auf das Gedächtnis ein. 30. Wird die Wirkung langer Erfahrungen momentan zerstört durch die entgegengesetzte, so ist einige Zeit die neue Erfahrung wirksam, bald verliert diese neue Erfahrung jedoch ihre Stärke und die alte tritt wieder an ihre Stelle. 31. Durch die ersten Dressuren ist das Gedāchtnis geschult, so daß spätere Aufgaben vom Vogel schneller gelöst werden.
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