ISSN:
1432-1351
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
,
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Versuche über die Wirkung der äußeren Herznerven auf das Herz der Knorpelfische führten zu folgendem Ergebnis: 1. Der Vagus stellt das Herz in eigenartiger Weise still und zwar einfach durch Verlängerung der refraktären Phase der Überleitungsgebilde zwischen Sinus und Vorhof. Diese kann soweit getrieben werden, daß ein Block zwischen Sinus und Vorhof entsteht. Vorhof und Kammer erfahren nach einer Latenz von etwa 0,3 Sekunden eine Tonussenkung und bleiben stille stehen. Der Sinus arbeitet in unverändertem Rhythmus weiter. 2. Bei schwachem Vagusreiz brechen gelegentlich Zusammenziehungen des Vorhofs durch, die auf die Kammer übertragen werden und mit voller Kraft erfolgen. Der zeitliche Abstand zwischen zwei solchen Vorhofsschlägen beträgt stets ein ganzes Vielfaches einer normalen Herzrevolution. 3. Vorhof und Kammer sind während des Vagusreizes künstlich zu erregen. Bei Reizung des Vorhofs zieht sich dieser zusammen und es folgt ihm in entsprechendem Intervall die Kammer nach; bei Reizung der Kammer wird rückläufig der Vorhof erregt. Eine Vagusnachwirkung besteht nicht. Nach Beendigung der Reizung nehmen Vorhof und Kammer ihre Tätigkeit in vollem Umfange wieder auf. 4. Rechter und linker Vagus wirken nicht ganz gleichartig. Der rechte erweist sich insofern als der stärkere, als er auch imstande ist, die Kraft des Sinus bis zum völligen Aufheben geglicher Tätigkeit herabzusetzen. Bei den übrigen Herzabteilungen gibt es keine negativ inotrope Wirkung des Vagus. 5. Eine Beschleunigung der Herztätigkeit durch äußere Herznerven 1ieß sich nicht feststellen. Die vorliegenden Untersuchungen wurden mit Hilfe einer Spende der Notgemeinschaft Deutscher Wissenschaft durchgeführt, der auch an dieser Stelle für die gütige Unterstützung herzlichst gedankt sein soll.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00340638