ISSN:
1432-1351
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
,
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Kaulquappen von Grasfröschen und Knoblauchkröten wurde nach sukzessiver Blendung je ein Auge homoplastisch auf den Rücken, und zwar unmittelbar auf das eigens dafür verletzte Rückenmark transplantiert. Frischgeborenen Larven von Feuersalamandern wurden in gleicher Weise Augen implantiert, die normalen Augen aber belassen. Die Rückenaugen wuchsen z. T. im gleichen Tempo heran wie normale Augen, wölbten sich bei der Metamorphose aus dem Rücken heraus und bildeten dabei die bei Fröschen und Knoblauchkröten charakteristische schmale Pupillenform aus. 2. Bei 2 Feuersalamandern, 1 Grasfrosch und 1 Knoblauchkröte wurde festgestellt, daß eine Belichtung der Rückenaugen (bei Abdeckung des übrigen Rückens mit feuchtem, schwarzem Papier; bei den Salamandern Abdeckung der normalen Augen mit Kopfmaske) die Frequenz der Kehloszillationen veränderte. Bei dem Grasfrosch, einem Tagtier, handelte es sich dabei um eine Beschleunigung, bei Feuersalamandern und Knoblauchkröte, 2 Dämmerungstieren, um eine Verzögerung. Die gleichen Frequenzänderungen ergaben sich bei Belichtung der normalen Augen von Kontrolltieren (bzw. der normalen Augen der operierten Salamander). Eine Belichtung der Oberseite von blinden Kontrolltieren ergab keine Änderungen (bei den Salamandern Belichtung des Rückens hinter dem Rückenauge). 3. Es wird angenommen, daß ein auf den Rücken transplantiertes Auge bis zum gewissen Grade wieder funktionsfähig wird und daß von ihm ausgehende Erregungen über unnormale Nervenbahnen die Kehloszillationen in spezifischer Weise verändern können. 4. Eine vorläufige histologische Prüfung zeigte, daß die Retina normal ausgebildet und der N. opticus meist ausgewachsen, aber nicht in das Rückenmark eingedrungen war (das genauere Studium der nervösen Verbindungen und des Erregungsverlaufs soll späteren Untersuchungen vorbehalten bleiben.)
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00339151
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