ISSN:
1434-601X
Quelle:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Thema:
Physik
Notizen:
Zusammenfassung In § I werden die Ergebnisse der allgemeinen Theorie irreversibler Vorgänge kurz zusammengestellt. Das Zeitaxiom und das Integrabilitätstheorem werden angegeben, ihre Konsequenzen besprochen und gezeigt, daß dieOnsagersche phänomenologische Theorie irreversibler Prozesse eine erste Näherung der an Zeitaxiom und Integrabilitätstheorem anschließenden Theorie ist. In § II werden, ausgehend von den aus dem Zeitaxiom hergeleiteten Gesetzen für überführungsvorgänge die allgemeinen Gesetze für Transportphänomene abgeleitet. In § III werden zunächst die Transportgleichungen und die Gesetze für die überführungsphänomene verglichen. Dabei zeigt sich ein enger Zusammenhang zwischen den beiden Phänomenen, sofern sie unter gleichen physikalischen Nebenbedingungen betrachtet werden. Eine und dieselbe FunktionG i bestimmt die Geschwindigkeit desi-ten überführungsvorganges und desi-ten Transportphänomens. DieOnsagersche „Kraft“X i für dasi-te Transportphänomen ist gleich dem räumlichen Gradienten, die „Kraft“X′ i für deni-ten überführungsvorgang ist gleich dem Sprunggradienten einer und derselben Größer i . Die Koeffizienten derOnsagerschen phänomenologischen Gleichungen für TransportphänomeneL ik ,L ii ,L kk usf. sind den KoeffizientenL′ ik ,L′ ii ,L′ kk usf. direkt proportional. Alle diese Aussagen lassen sich nicht vermittels derOnsagerschen Theorie gewinnen, sie sind nur aus der an das Zeitaxiom anschließenden Theorie irreversibler Prozesse ableitbar. Des weiteren wird, nunmehr unter Beschränkung auf Transportphänomene, erörtert, welche Aussagen dieOnsagersche Theorie selbst und welche Aussagen die Zeitaxiomtheorie über die KoeffizientenL ik usf. machen kann. Die einzige Aussage derOnsagerschen Theorie ist die über die Symmetrie der Koeffizientenmatrix. Die Zeitaxiomstheorie kann dagegen die Koeffizienten als Funktionen der Zustandskoordinaten angeben, kann Formeln liefern über die Abhängigkeit der Koeffizienten von Druck und Temperatur. Dabei zeigt sich, daß sehr oft die Druckabhängigkeit und Temperaturabhängigkeit der einzelnen Koeffizienten eine sehr ähnliche ist. Das ist verständlich, da das Integrabilitätstheorem uns die Aussage macht, daß sämtlicheOnsager-Koeffizienten die zweiten Ableitungen einer und derselben FunktionF nach den Größenr 1,r i ,r k ,r n , sind. Auch diese Aussage, die das Erfülltsem derOnsagerschen Symmetriebeziehungen zwischen den Koeffizienten garantiert, kann nur aus unserer allgemeineren Theorie gewonnen werden. In § IV wird gezeigt, daß eine in § II eingeführte Modellvorstellung unnötig ist, daß also auch die allgemeine Theorie allein, ohne diese zusätzliche Vorstellung die Ergebnisse der §§ II, III zu liefern vermag.
Materialart:
Digitale Medien
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01339156
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