ISSN:
1432-234X
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
Notes:
Zusammenfassung Zusammenfassend kann ich als allgemeine Ergebnisse meiner Arbeit herausstellen 1. Die Radnetze der behandelten Epeiriden, Tetragnathiden und Uloboriden werden trotz aller Abweichungen nach einem einheitlichen Modus von den Tieren hergestellt: Rahmenbau, Radienziehen und Bau der Befestigungszone, Ziehen der Hilfsspirale, Einheften der Fangf\:aden und Abbrechen der Hilfsspirale, \3- mitunter Ver\:andern der Nabe, Bau der Stabilimente, Anlage eines Signalfadens. 2. Auch das Netz von Hyptiotes ist in den Etappen dieses Baumodus entstanden, auch bei ihm finden sich Hilfsfadenz\:uge. 3. Die jungen Uloboriden besitzen, wenn sie den Eierkokon verlassen, weder ein Cribellum noch ein Calamistrum. Bauen sie vor der ersten H\:autung ein Fanggewebe, so besteht dasselbe nur aus Rahmen und Speichen, einschlie\sBlich einer bedeekken Nabe. 4. Nach der ersten H\:autung treten bei den behandelten Uloboriden Cribellum und Calamistrum auf, loch noch in recht wenig entwickeltem Zustande. Die Ausbildung schreitet mit den einzelnen H\:autungen fort. Dabei haben die Felder des jugendlichen Cribellums dieselbe Gr\:o\sBe wie bei den erwachsenen Spinnen, nur ihre Zahl vermehrt sich mit den H\:autungen. 5. Wenn man die Einheitlichkeit in der Bet\:atigung eines so komplizierten Instinktes \3- wie es der des Radnetzbaues ist \3- erkennt, dazu die Ergebnisse der sexualbiologischen Forschungen Gerrardts f\:ur these drei Familien in Betracht zieht, so mu\sB man sich den Ergebnissen des genannten Forschers anschlie\sBen (1924a, S. 121):„Obwohl ich nicht etwa die Uloboriden als cribellate ‚Araneiden’ bezeichnen möchte, glaube ich loch, daß irgendwelche phyletische Beziehungen zu den ecribellaten Orbitelen kaum von der Hand zu weisen sein dürften.” 6. Somit erscheint die Annahme begr\:undet, da\sB Epeiriden und Uloboriden monophyletischen Ursprungs sind. Das Fanggewebe von Hyptiotes hat sich leicht einordnen lassen. Innerhalb der Familie der Epeiriden ist die Schwierigkeit, welche die Gattung Cyrtophora mit ihrem Netzbau machte, gr\:o\sBtenteils behoben. \3- Die Frage nach den verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen den Tetragnathiden einerseits and den Epeiriden und Uloboriden andererseits mu\sB als ungekl\:art bezeichnet werden. Morphologisch bieten die abweichenden Sexualorgane der Tetragnathiden Schwierigkeiten; biologisch ist zu bedenken, da\sB unter den Tetragnathiden die Gattung Pachygnatha \:uberhaupt keine Netze baut, sondern h\:ochstens vereinzelte F\:aden zieht. \3- Die Pachygnatheae geh\:oren nach den morphologischen Befunden aber zweifellos zu den Tetragnathiden. \3- Da nach dem Netzbau die Gattungen Tetragnatha und Meta zusammengeh\:oren, so k\:onnte man zu der Ansicht Simons neigen, der eine Verwandtschaft von Tetragnatheae und Meteae durch die Gattung Argyroepeira (Emerton) vermutet (1892/95, S.726ff.). Die Durchsicht der Pr\:aparate m\:annlicher Taster mebrerer Spezies von Argyroepeira aus der Sammlung des Herrn Prof. Gerhardt haben das auch f\:ur mich wahrscheinlich gemacht. In der Literatur ist nur das wagereeht angelegte Netz von Argyroepeira hortorum Hentz (= Leucauge venusta bei Comstock) beschrieben, es geh\:ort nach der Beschreibung McCooks (1889, S. 151\2-153) und der Photographie Comstocks (1912, S. 423) mit seiner offenen Nabe und f\:unf Befestigungsringen zweifellos zum Meta Typus. \3- Die biologische Verschiedenheit der Gattung Pachygnatha bleibt trotzdem eine unbeseitigte Schwierigkeit, so daß die dieser Arbeit zu grundeliegende Hauptfrage zwar mit Wahrscheinlichkeit, nicht aber mit völliger Sicherheit im Sinne einer anzunehmenden monophyletischen Entstehung der verschiedenen Formen orbiteler Spinnennetze zu be antworten rein wind.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00407450
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