ISSN:
1432-041X
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
Notes:
Zusammenfassung Das männliche Hormon ist unfähig einen morphogenetischen Effekt hervorzurufen, wenn es keinen spezifischen Rezeptor findet. Ein solcher findet sich im Territorium der Brunstschwielen beiBufo vulgaris: Nur diejenigen Zellen, welche diesem Bezirk angehören, sind fähig pigmentierte Epidermishöcker zu bilden. Sie behalten diese Eigenschaft und ihre zyklische Evolutionsfähigkeit jahrelang, am jeweiligen Ort des Organismus an den sie transplantiert werden, selbst dann, wenn es sich nur um eine ganz kleine Zellgruppe handelt. Wenn man jedoch ein Stück gewöhnliche Haut des Fußes, des Oberoder Unterarmes, oder der dorsalen Handfläche auf den zweiten Finger, an der Stelle der Brunstschwielen einpflanzt, so sind diese normalen Hautzellen nicht fähig spezifische pigmentierte Hautwucherungen hervorzubringen. Diese Fähigkeit gehört nur den Zellen des Brunstschwielen-territoriums an. Anormal lokalisierte Brunstwarzen, am Ende eines verstümmelten Armes, an in der Natur gefundenen erwachsenen Kröten oder Fröschen, wiederlegen diese Behauptung nicht. Es handelt sich hier wahrscheinlich um eine frühzeitige Regenerationserscheinung. Experimentelle Amputationen in der Armgegend erwachsener Kröten bringen nur gewöhnliche Vernarbungen hervor; amputiert man dagegen sehr jungen in Metamorphose begriffenenRana esculenta-Fröschchen die vordere Extremität in der Mitte des Unterarmes, so findet eine hypotypische aber bedeutsame Regeneration statt und es bildet sich am Ende des Regenerats ein charakteristisches Brunstschwielenkissen. Die Lokalisation und die progressive Beschränkung des Brunstschwielenterritoriums erscheint uns das Resultat einer Selbstdifferenzierung der normalen Armknospe oder seines Regenerationsblastems. Der Begriff der spezifischen Zellbezirke läßt sich folglich auf das Studium einer Hormonwirkung anwenden.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00583350
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