ISSN:
1435-1536
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Chemistry and Pharmacology
,
Mechanical Engineering, Materials Science, Production Engineering, Mining and Metallurgy, Traffic Engineering, Precision Mechanics
Notes:
Zusammenfassung Die bekannte Tatsache, da\ mineralische Na ·-Bentonite stark quellbar sind, während mineralische Ca·· -Bentonite ein viel schwächeres Quellungsvermögen aufweisen, wird bisher mit der stärkeren elektrolytischen Dissoziation des ersteren gegenÜber der schwächeren des letzteren und mit der verschiedenen Hydratation der entsprechenden Kationen erklärt. Während der Hydratation ohne Zweifel eine grundlegende Rolle zukommt, gibt es aber eine Reihe von Erscheinungen, die mit der Annahme eines Überwiegenden Einflussės der Dissoziation beim Zustandekommen der Quellung der Bentonite nicht vereinbar sind. Das ist vor allem die Tatsache, da\ Bentonitsalze beliebiger Kationenbelegung mit Salzlösungen keine viskosen bzw. plastischen Schlicker zu bilden vermögen, während sie mit Hydroxydlösungen dies tun. Es sollte weiterhin die Dissoziation und damit die Quellung mit zunehmender Hydroxydkonzentration abnehmen, was ebenfalls nicht durchweg der Fall ist, und darÜber hinaus gibt es Hydroxydkonzentrationen, in denen sogar Ca·· — oder Mg··-Bentonitschlicker quellbarer sind als Na-Bentonitschlicker. Es wird gezeigt, da\ zwischen Bentonitsalzen jÜngsten Entstehungszustandes und natÜrlichen, gealterten Bentoniten starke Quellungsunterschiede bestehen und da\ nur der natÜrliche, also gealterte Ca·· -Bentonit ein schwacher Queller ist. Unter Bezug auf frÜhere Versuchsergebnisse und auf in der Literatur geäu\erte Vorstellungen wird versucht, den Überragenden Anteil der Dissoziation im wesentlichen auszuschalten und mit Begriffen zu arbeiten, die den äu\erst verwickelten Erscheinungen gerechter werden. Vor allem werden dazu die Begriffe der „Abschirmung“ der Schichtebenen durch die adsorbierten Kationen und der „Alterung“ der Bentonit-Chemosorptionsprodukte verwendet. Bei der Abschirmung regeln Grö\e und Basizität der adsorbierten Kationen und die dadurch bedingte Flächenbedeckung und Haftfähigkeit die Bildung einer hydratisierten Oberfläche, d.h. die Hydratisierung der Si-O-Schichtebenen; bei der Alterung greifen fortschreitende Chemosorption und hydrolytische Vorgänge in den Wasserhaushalt der Bentonite ein. Die Frage, woher die zu dieser Reaktion notwendigen Hydroxylionen stammen, lä\t sich dahin entscheiden, da\ nicht die Kationen allein, sondern auch die Hydroxylionen, also das „undissoziierte Hydroxyd“ zur Anlagerung gelangt, und da\ es nicht notwendig ist, die zur Zeit geltenden Anschauungen Über die Struktur der Bentonite, bei denen OH'-Ionen in den Si-O-Schichtebenen nicht vorgesehen sind, zugunsten solcher zu ändern, die OH'-Ionen in den Schichtebenen annehmen. Weiterhin wird gezeigt, da\ die Bentonite bezÜglich ihres chemischen Verhaltens eine Mittelstellung zwischen definierten Alkali (Erdalkali)-Aluminiumhydrosilikaten und reinen Aluminiumhydrosilikaten einnehmen.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01525183
Permalink