ISSN:
1432-234X
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
Notes:
Zusammenfassung 1. Die zu den Pseudococcinen zählende Gattung Rastrococcus, deren Arten bis vor kurzem bald zu Phenacoccus, bald zu Ceroputo, gestellt wurden, hat eine überraschende Vielheit von Symbiosetypen ergeben, von denen keiner den bisher bei dieser Unterfamilie bekannt gewordenen Einrichtungen entspricht. Es werden fünf aus Java und Bali stammende Arten untersucht, deren Symbiose jeweils spezifisch ist, welche aber zum Teil nicht bestimmt werden konnten, so daß sie mit provisorischen Namen gekennzeichnet werden. 2. Rastrococcus spinosus (Rob.), von dem auch die Übertragung der Symbionten auf die Eizellen und ihr Schicksal während der Embryonalentwicklung eingehend geschildert werden, besitzt Bakterien, welche in zahllosen locker verteilten und auf die Ventralregion beschränkten Mycetocyten untergebracht sind. Bei einer ihm hinsichtlich der Symbiose sehr nahestehenden Art (Rastrococcus „alinensis”) bilden die Mycetocyten hingegen zusammenhängende Komplexe. Die Symbiosen der übrigen drei Arten haben jedoch nichts mit dem spinosus-Typ gemeinsam. Rastrococcus „Franssenii” ist dureh ein syncytial verändertes, von großen Kernen durchsetztes Fettgewebe gekennzeichnet, in dem zahllose Hefen, die bisher bei keiner Pseudoeoccine festgestellt wurden, untergebracht werden. Bei Rastrococcus iceryoides erscheint das Fettgewebe ebenfalls hochgradig modifiziert, dock treten an Stelle der kernhaltigen Syncytien von „Franssenii” ausgedehnte, hier wie tort von einkernigen Fettzellen eingerahmte, kernlose Territorien, in denen ungezählte Bakterien leben. Auch hier fehlen die Hefesymbionten nicht, sind aber jetzt in spärlichen, den nicht veränderten Regionen des Fettgewebes eingelagerten oder auch frei liegenden größeren Zellen untergebracht. Beide Symbiontensorten werden in die Eizellen übertragen. Rastrococcus „pseudospinosus” lebt ebenfalls mit Hefen and Bakterien in Symbiose, doch treten die letzteren hier sehr an Zahl zurück and finden sich nur freitreibend zwischen den Organen. Die Hefen jedoch sind in mächtig anwachsenden Mycetocyten untergebracht, welche eindeutig auf infizierte, zunächst noch kleine Fettzellen zurückgeführtt werden konnten. Auch hier werden beiderlei Symbionten ubertragen. Auf dem Blastodermstadium entsteht ein merkwürdiger,, aus Fasern and Zellen gebildeter Apparat, der der Verlagerung der Symbionten in die hintere Region des Keimes dient. 3. Im allgemeinen Teil werden die Sieben nun bereits bei den Pseudococcinen bekannt gewordenen Symbiosetypen geschildert and anschließend stammesgeschichtliche Fragen erörtert. Es werden die Gründe aufgeführt. welche dafiir sprechen, daß bei den drei Arten, welche Hefen besitzen, these die urspriinglichen Symbionten verdrängt haben and daß auch die neben den Hefen auftretenden Bakterien sekundäre, zum Teil erst mangelhaft angepaßte Neuerwerbungen darstellen.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00406966
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