ISSN:
1572-8587
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Philosophy
,
Nature of Science, Research, Systems of Higher Education, Museum Science
Notes:
Zusammenfassung Die vorliegende Studie unternimmt den Versuch, Gadamers Ideen zur Begriffsbildung und Textbedeutung einer rationalen Rekonstruktion im Licht neuerer Entwicklungen in der linguistischen und philosophischen Semantik zu unterziehen. Anschließend an eine Kritik gewisser auf Heidegger zurückgehender Annahmen in GadamersWahrbeit und Methode werden seine Begriffe der Applikation und der Geschichtlichkeit von Textbedeutungen reformuliert. Dies geschieht unter Bezugnahme auf J. J. Katz' Bedeutungs- und Referenztheorie, H. Putnams Theorie der Stereotypen und J. M. E. Moravcsiks Begriff der ‘aitiational frames’. Es wird im besonderen die These vertreten, daß Gadamers Idee der Interpretation als eines Prozesses, bei dem Autor und Leser zu einer Übereinkunft über die ‘Sache’ kommen (am Leitfaden der theologischen und juristischen Hermeneutik), neu und fruchtbar in Begriffen der Interaktion zwischen semantischer Kompetenz und Alltagswissen im Leseprozeß überdacht werden kann. In Verbindung mit weiteren Teilen linguistischer Theorie würde ein solcher Neuansatz es ermöglichen, die Frage zu beantworten wie Verstehen im Prinzip möglich ist. Eine rationale Rekonstruktion von Gadamers Begriff der Applikation in dieser Richtung würde es ferner erlauben, Antworten auf eine Reihe weiterer schwieriger Fragen wie zum Beispiel der nach dem Grad der Unbestimmtheit von Textbedeutungen und der ‘Korrektheit’ von Interpretationen zu erhalten.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01801081
Permalink