ISSN:
1432-234X
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
Notes:
Zusammenfassung Die Beziehungen des Karminbärchens, Euchelia jacobaeae L., zum Problem der Schutztrachten wurden eingehend untersucht. 1. Der Euchelia-Falter ist für Säuger, Vögel, Reptilien und Amphibien widrig durch seine Hömolymphe, die er, wenn angegriffen, aus Öffnungen des Thorax auszuspritzen vermag. 2. Der Falter steht durch seine Tracht in einem Verhältnis Müller-scher Mimikry zu dem ähnlichen und ebenfalls widrigen Blutströpfchen, Zygaena filipendulae L. 3. Die Euchelia-Raupe, von der Heikertinger behauptet hat, sie sei weder widrig noch warnfarbig, ist widrig durch chemische Eigenschaften ihrer Haut. 4. Die gelbschwarz gemusterte Raupe genießt, wenn sic sich auf den Blütenständen ihrer Futterpflanze, des Kreuzkrautes (Senecio jacobaea L.) aufhält, kryptischen Schutz. 5. Außerhalb der Blütenstände hat die Raupe von der Auffälligkeit ihrer Tracht den Vorteil, daß die in Betracht kommenden Verfolger sie schneller kennen lernen, als wenn sic schlicht gefärbt wäre. 6. Die Raupe von Euchelia steht ferner in einem Verhältnis „Müller-scher Mimikry” zur Gattung Vespa. Tiere, die die Wespe als widrig kennengelernt haben, lehnen auch Euchelia-Raupen ab. 7. Es wurde nachgewiesen, daß das gleichzeitige Vorhandensein von kryptischer und aposematischer Tracht und Müllerscher Mimikry einer selektionistischen Erklarung nicht im Wege steht. 8. Soweit Euchelia in Frage kommt, sind die Angriffe Heikertingers gegen die Schutztrachtlehre widerlegt.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00408221
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