Publikationsdatum:
2011
Beschreibung:
〈b〉Vollzug und Sprache Physischer Geographie und die Frage geographischen Takts〈/b〉〈br〉
B. Zahnen〈br〉
Soc. Geogr., 6, 47-61, doi:10.5194/sg-6-47-2011, 2011〈br〉
Der Aufsatz versteht sich als ein Beitrag zu der sozial- oder
kulturwissenschaftlichen Diskussion der Humangeographie um die
Möglichkeit der Einbeziehung einer Dimension der Natur bzw. der
Materialität, zugleich aber auch als ein theoretischer Entwurf einer
Physischen Geographie im starken Sinne, die nicht mehr in dichotomer
Entgegensetzung zur Humangeographie zu verstehen ist und die Möglichkeit
bietet, genuin geographische Prozesse und Seinsweisen als solche zu
verstehen.
〈br〉〈br〉
Ausgehend davon, dass es Physische Geographen bzw. Geowissenschaftler gibt,
die ihr Tun als Gespräch mit der Erde bezeichnen, deckt der Aufsatz
zum einen auf, inwiefern dieses Tun aufgrund einer grundlegenden Ebene, die
sich aus dem Prozess der eigenen Erfahrung übergänglicher
Naturgebilde der Erde ergibt, als etwas qualifiziert werden kann, das eine
gewisse Form doppelter Hermeneutik involviert. Zum anderen wird gezeigt,
dass aufgrund dieser grundlegenden Ebene die Möglichkeit des revidierten
Verständnisses von Physischer Geographie – also der Physischen
Geographie im starken Sinne – in dem derzeitigen physisch-geographischen
Tun eines naturwissenschaftlichen Selbstverständnisses bereits angelegt
ist. Ferner wird deutlich, dass sich in diesem Zuge neue
Zugangsmöglichkeiten zur Geschichte des Fachs ergeben. In diesem Sinne
wird die alte Idee eines geographischen Takts neu beleuchtet und
entfaltet.
〈br〉〈br〉
〈b〉Abstract.〈/b〉 The paper can be understood as a contribution to the discussion about how to
involve "nature" or "materiality" in the undertakings of social or
cultural scientists or human geographers, but at the same time as a
theoretical conception of "physical geography in a strong sense" which can
no longer be understood as being in dichotomic opposition to human geography
and makes it possible to understand genuinely geographical processes and
qualities [Seinsweisen] as such.
〈br〉〈br〉
Taking as a starting point the fact that there are physical geographers and
earth scientists who characterise their doing as a "conversation with the
earth", the paper reveals in which way it is appropriate to qualify this
doing as involving a kind of "double hermeneutics": namely due to a
foundational layer which arises from the process of experiencing
transitional formations of the natural appearances of the earth. The paper
also shows that due to this foundational layer, the chance of a revised
understanding of physical geography – i.e. of "physical geography in the
strong sense" – is already inherent in current physical geography as a
natural science. Moreover, the paper shows that its insights open up new
ways to understand pivotal traits of the history of geography. In this
sense, the old idea of a "geographical tact" is illuminated and unfolded
in a new way.
Print ISSN:
1816-1499
Digitale ISSN:
1816-1502
Thema:
Geographie
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