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Jahr
  • 1
    Publikationsdatum: 2021-03-29
    Beschreibung: Die 2006 durch das Hessische Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG) abgeteufte Forschungsbohrung nördlich von Viernheim (Hessisches Ried) hat mit einer Endteufe von 350 m hoch aufgelöst fluviatile und limnisch-fluviatile Sedimente (0 bis 225 m) des Pleistozäns und zum Teil stark pedogen überprägte limnisch-fluviatile Sande, Tone und Schluffe des Pliozäns (225 bis 350 m) durchteuft. Die Liefergebiete der pliozänen Sedimente sind eher regional geprägt. Die Sedimente zeigen wiederholt Schüttungen aus dem Odenwald, die durch einen hohen Anteil grüner Hornblende in der Schwermineralfraktion gekennzeichnet sind. Als Teil des Forschungsprogramms „Heidelberger Becken“ zielte diese Bohrung insbesondere im Pleistozän auf die „Normalfazies“ des nördlichen Oberrheingrabens ab, das heißt: auf eine möglichst ungestörte Sedimentabfolge, die im Pleistozän Schüttungen von den Grabenrändern oder kleineren Zuflüssen weitestgehend ausschließt. Die pleistozäne Sedimentabfolge besteht aus drei Einheiten: über einem geringmächtigen Horizont mit aufgearbeitetem pliozänen Material folgen zehn Zyklen, die erosiv mit kiesig sandigen Sedimenten einsetzen und mit schluffig-tonigen bis zum Teil torfigen Ablagerungen abschließen. Mitunter sind interne Zyklen zu erkennen. Charakteristisch sind grünlich-graue stark carbonatische, glimmerführende und gut sortierte Fein- bis Mittelsande des Rheins. In diesen dominiert die Rhein-Gruppe (Granat, Epidot, grüne Hornblende und Alterit) in der Schwermineralfraktion. Diese Sedimente werden als „Rheinische Fazies“ bezeichnet. In der hangenden letzten pleistozänen Sedimentabfolge der Forschungsbohrung Viernheim bestimmen mehrere fining-upward und zum Teil coarsening-upward Sequenzen das Sedimentationsgeschehen. Die Ablagerungen dieses Profilabschnitts sind Kies dominiert, der vom Neckar geschüttet worden ist. Die Schwermineralverteilung der Sandfraktion zeigt aber an, dass es zu einer Vermischung mit rheinischen Sedimenten gekommen ist. Weichsel- bis holozänzeitliche Flugsande schliessen das Profil ab. Die stratigraphische Einstufung der pleistozänen Sedimentabfolge ist in Teilen noch unsicher. Die Pliozän-Pleistozängrenze wird auf Grund des charakteristischen Fazieswechsels auf 225 m gelegt. Eine überregionale Korrelation mit Sedimenten der Niederrheinischen Bucht spricht für eine Diskordanz mit größerer zeitlicher Lücke an der Plio-Pleistozängrenze. Untersuchungen im Umfeld der Bohrung sprechen für cromerzeitliches Alter des jüngsten feinklastischen Abschnitts der Bohrung zwischen 39,76 und 58,55 m.
    Beschreibung: research
    Schlagwort(e): 551.7 ; VAR 000 ; Glazialgeologie ; pleistocene ; germany ; quaternary ; pléistocène ; pliocene ; heavy minerals ; fluvial sediments ; carbonate ; upper rhine graben ; cromerian complex
    Sprache: Englisch
    Materialart: article , publishedVersion
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  • 2
    facet.materialart.
    Unbekannt
    Geozon Science Media
    Publikationsdatum: 2021-03-29
    Beschreibung: Bohrkerne der Forschungsbohrungen Viernheim und Parkinsel P34 und P35 aus Ludwigshafen wurden auf ihren fossilen Inhalt, besonders auf Molluskenreste, untersucht. Das ausgelesene Material ist geeignet die paläoklimatischen Verhältnisse zu rekonstruieren und erleichtert die chronostratigraphische Einstufung einzelner Schichten. Zwei Molluskenarten und eine Nagetierart wurden erstmalig aus dem Altpleistozän (Altbiharium) der Bohrung Viernheim für den nördlichen Oberrheingraben nachgewiesen. Die aus den altpleistozänen Abschnitten der Bohrung Viernheim vorliegenden Fossilien weisen deutliche Beziehungen zu der in das Obere Villanium/Tegelen datierten Uhlenberg-Fauna aus Bayerisch-Schwaben auf.
    Beschreibung: research
    Schlagwort(e): 551.7 ; VAR 000 ; Glazialgeologie ; pleistocene ; quaternary ; mollusca ; pléistocène ; upper rhine graben ; arvicolidae ; stylommatophora ; pupilloidea ; gastrocoptinae
    Sprache: Englisch
    Materialart: article , publishedVersion
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  • 3
    Publikationsdatum: 2021-03-29
    Beschreibung: In der Löss-/Paläobodenabfolge des Profils Schatthausen aus dem nördlichen Baden-Württemberg ist den Lössen ein Bt-Horizont oberhalb eines letztinterglazialen Paläobodens zwischengeschaltet. Diese Befunde fordern eine genauere Untersuchung von polygenetisch überprägten Paläoböden, um eine mögliche chronostratigraphische Fehlinterpretation zu vermeiden. Der Humushorizont und der darunter liegende Bt-Horizont entstanden während zweier Bodenbildungsphasen. Diese Annahme wird durch paläopedologische Befunde, Phytolite und Lumineszenz-Datierungen unterstützt. Der untere Bt-Horizont (Bt1) wurde vermutlich während des Eem gebildet. Die Sedimente des obersten Bt-Horizontes (Bt2) wurden um 71.5±7.4 ka abgelagert und durch eine Bodenbildung, vermutlich während des Mittelwürm, überprägt. Die Sedimente des Ah-Horizontes des Bt2-Horizontes ergaben Infrarot Optisch Stimulierte Lumineszenz (IRSL)-Datierungen zwischen 52.5±5.5 ka und 45.4±4.7 ka und bestätigen eine Bodenbildung während des Mittelwürm. Perioden unterschiedlicher Staubakkumulation können durch IRSL-Datierungen im Profil quantitativ unterschieden werden: der spätglaziale Löss mit einem gewichteten Alter von 15.2±0.6 ka (n=7), die mittelwürmzeitlichen Sedimente und einem gewichteten Alter von 48.9±2.5 ka (n=4) und die frühwürmzeitlichen Sedimente mit einem Ablagerungsalter von 71.5±7.4 ka sowie nicht physikalisch datierte ältere Lösse. Die IRSL-Alter sind in guter Übereinstimmung mit den geologisch erwarteten Ergebnissen und korrelieren sehr gut mit den letztinterglazialen Perioden maximaler Staubakkumulationsraten aus Grönland (GRIP-Eisbohrkern). Die Lössabfolge von Schatthausen ergänzt die gut gegliederte letztinterglaziale/letztglaziale Löss-Sequenz des benachbarten Nußloch-Profils um den spätglazialen Löss und seine zwischengeschalteten Nassböden.
    Beschreibung: research
    Schlagwort(e): 551.7 ; VAR 000 ; Glazialgeologie ; pleistocene ; germany ; loess ; pléistocène ; palaeoclimate ; palaeosol ; luminescene dating ; mollusc
    Sprache: Englisch
    Materialart: article , publishedVersion
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  • 4
    Publikationsdatum: 2021-03-29
    Beschreibung: Der Aufschluß in Usch liegt am Südrand des Thorn-Eberswalder Urstromtales zwischen der Frankfurter Staffel und dem Pommerschen Stadium. Die rund 50 m mächtige Sedimentfolge wird aus vier Geschiebemergelbänken mit zwischengeschalteten glazifluvialen Sanden gebildet. Neben Geschiebeeinregelungsmessungen, granulometrischen Analysen und der Bestimmung des Karbonatgehaltes liegt der Schwerpunkt der Untersuchungen in den petrographischen Analysen der Kiesanteile der Geschiebemergel in der Fraktion 4 - 12,5 mm und in der Leitgeschiebebestimmung. Beide Methoden geben Erkenntnisse über Eisfließrichtungen im Inlandeis. Der oberste Geschiebemergel (Kolmarer Staffel) enthält viel ostbaltisches Material mit Åland-Graniten, vielen paläozoischen Kalksteinen und relativ vielen devonischen Dolomiten. Der zweite Gechiebemergel (Brandenburger-Frankfurter Stadium) enthält im Vergleich dazu weniger ostbaltisches Material und weniger paläozoische Kalke, dagegen nimmt der Feuerstein-Anteil etwas zu, was ebenfalls auf ein weiter westlich gelegenes Herkunftsgebiet hinweist. Der dritte Geschiebemergel hat saalezeitliches Alter; die zahlreichen Dolomite sowie die sonstige Geschiebezusammensetzung weisen wieder auf ein ostbaltisches Herkunftsgebiet hin, das typisch für warthezeitliche Glazialablagerungen ist. Der unterste Geschiebemergel mit Geschieben aus Dalarna und Småland läßt auf einen Eistransport aus Norden schließen. Diese Moräne ist wahrscheinlich ebenfalls saalezeitlich, ein elsterzeitliches Alter kann jedoch nicht völlig ausgeschlossen werden.
    Beschreibung: research
    Schlagwort(e): 551.7 ; VAR 000 ; Glazialgeologie ; pleistocene ; pléistocène ; weichselian ; petrographic analysis ; indicator boulders ; ice flow directions ; torun-eberswalde pradolina ; western poland ; saalian ; fabric measurement
    Sprache: Englisch
    Materialart: article , publishedVersion
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  • 5
    Publikationsdatum: 2021-03-29
    Beschreibung: research
    Schlagwort(e): 551.7 ; VAR 000 ; Glazialgeologie ; pleistocene ; holocene ; quaternary ; vegetation ; pléistocène ; biostratigraphy ; tertiary ; pliocene ; cenocene
    Sprache: Englisch
    Materialart: article , publishedVersion
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  • 6
    facet.materialart.
    Unbekannt
    Geozon Science Media
    Publikationsdatum: 2021-03-29
    Beschreibung: research
    Schlagwort(e): 551.7 ; VAR 000 ; Glazialgeologie ; north america ; pleistocene ; stratigraphy ; loess ; nebraska ; drift sheet ; nonglacialsequence ; kansas ; south dakota ; alluvial deposits ; illinois ; wisconsin stage ; cordilleran region ; frozen ground ; pléistocène
    Sprache: Englisch
    Materialart: article , publishedVersion
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  • 7
    Publikationsdatum: 2021-03-29
    Beschreibung: Im südlichen Kaspischen Tiefland und seinen umliegenden Gebieten treten Lösse in verschiedenen geomorphologischen Positionen entlang eines rezenten Klimagradienten von subhumiden zu semiariden Verhältnissen auf. Drei Löss-Paläobodenabfolgen werden beschrieben, die im nördlichen Vorgebirge des Alborz (Profile Neka und Now Deh) und im Lösshügelland nördlich Gondbad-e Kavus (Profil Agh Band) aufgeschlossen sind. Das Profil Neka besteht aus feinkörnigem Löss, der von zwei kräftig entwickelten Paläobodenkomplexen aus Bwk-, Bt- und AhBt-Horizonten durchzogen wird. Erste Lumineszenzdatierungen weisen darauf hin, dass der obere Pedokomplex während der Sauerstoff-Isotopen-Stadien (OIS) 5a und/oder 5c gebildet wurde, während der untere das OIS 5e oder ein älteres Interglazial repräsentieren könnte. Neun hell braune oder dunkel braune bis rötlich-braune Paläoböden (CBk-, Bwk- und Bt-Horizonte) des Lösses bei Now Deh spiegeln unterschiedliche Verwitterungsintensitäten von Interglazialen und Interstadialen des Mittleren bis Oberen Pleistozäns wider. Während der obere Bt-Horizont von Now Deh wahrscheinlich mit dem OIS 5e korreliert, bilden die unteren Bt-Horizonte einen Pedokomplex, der das Interglazial des OIS 7 repräsentiert. Die Pedo-komplexe in Neka und Now Deh weisen jeweils auf polyzyklische Bodenentwicklung hin, die Bodenbildung, Bodenabtrag, Lössaufwehung und erneute Bodenbildung umfasste. In den Lösshügeln bei Agh Band bedeckt ein 40 m mächtiges, weitgehend homogenes, gipshaltiges und feinsand- sowie grobschluffreiches Lösspaket einen braunen Paläoböden (Bw(t)), der vermutlich in das letzte Interglazial zu stellen ist. Die beschriebenen Löss-Paläobodenabfolgen dokumentieren den mehrfachen Wechsel von trocken-kalten zu feucht-warmen Klimaverhältnissen mit Lössablagerung bzw. Bodenbildung. Sie stellen ausgezeichnete terrestrische Archive des quartären Klima- und Umweltwandels Nordirans dar.
    Beschreibung: research
    Schlagwort(e): 551.7 ; VAR 000 ; Glazialgeologie ; iran ; pleistocene ; loess ; paleosol ; pléistocène ; luminescence ; palaeoclimate
    Sprache: Englisch
    Materialart: article , publishedVersion
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  • 8
    facet.materialart.
    Unbekannt
    Geozon Science Media
    Publikationsdatum: 2021-03-29
    Beschreibung: Die Berge Kurdistans sind ein Teil des Taurus-Zagros-Gebirgszuges, der sich durch die südliche Türkei, den nördlichen Irak und den südwestlichen Iran hinzieht und das anatolisch-iranische Hochland vom mesopotamischen Tiefland trennt. Der Kamm erreicht Höhen von 3000-4000 m im Abschnitt des Cilo Dagh-Gebietes in der südöstlichen Türkei bis zum 250 km entfernten Gebiet des Algurd Dagh im nördlichen Iran. In südöstlicher Richtung senkt sich die Kammhöhe auf 2200 bis 2800 m, erreicht jedoch im Zardeh Kuh des südlichen Iran örtlich wieder Höhen von 4000 m. Die höchsten Erhebungen des Gebirges liegen gewöhnlich im Gürtel der metamorphen Gesteine. Die äußeren Kämme bauen sich meist aus langen Faltenzügen mesozoischer Kalkgesteine auf; in den Vorbergen sind es Faltenzüge, die sich aus Sedimenten bis hinauf zum Pliozän zusammensetzen. Innerhalb Kurdistans werden die einzelnen Gebirgszüge von 4 Hauptzuflüssen des Tigris (Khabur, großer und kleiner Zab und Diyala) durchschnitten. Das Klima Kurdistans ist durch winterliche Niederschläge und sommerliche Dürre gekennzeichnet. Die Regenmengen werden teilweise von Zyklonen gebracht, die vom Mittelmeer herüberziehen, teilweise aber auch durch Umströmung einer Antizyklone, deren Zentrum im Winter über der arabischen Halbinsel liegt. Die regionalen Niederschläge nehmen mit der Höhe zu und betragen von 300 mm pro Jahr in den äußeren Vorbergen bis über 1000 mm in den höchsten Teilen des Gebirges im Gebiet des Cilo Dagh und Algurd Dagh. Die Niederschlagsmenge erreicht hier nicht nur ein Maximum, weil die Berge hoch und massig sind, sondern auch deshalb, weil das Streichen der Ketten von E nach SE umschwenkt. Die Stürme, welche der äußeren Flanke in östlicher Richtung vom Mittelmeer her folgen, werden gezwungen, über das Gebirge zu steigen oder sie werden nach SE abgelenkt. Jenseits des Gebirges, auf den Hochflächen Anatoliens und des Irans, nimmt die Regenmenge auf 300 bis 500 mm ab. Die Vegetation Kurdistans bezeichnet recht deutlich die verschiedenen Klimazonen. Die untere Baumgrenze liegt gewöhnlich zwischen 700 und 1000 m auf den äußeren Vorbergen der Ketten und begleitet in dieser Höhe fast das gesamte Gebirge. Sie folgt ungefähr der 500-mm-Niederschlagslinie. Das Waldland besteht vorwiegend aus Eichen; dieses ist örtlich infolge von Holzeinschlag und Ziegenfraß allerdings nur noch Strauchwerk. In den höheren Teilen der Waldzone tritt gelegentlich Wacholder auf. Ahorn, Walnuß, Weißdorn, Mandel und Esche kommen zusammen mit Eiche in mittleren Höhenlagen vor. Pistazien und Olivenbäume finden sich an einigen trockeneren Stellen. Die obere Baumgrenze auf den äußeren Ketten zieht sich in einer Höhe von ungefähr 2000 m hin. Sie ist in dieser Höhe wahrscheinlich bedingt durch die Temperatur (Januarmittel ca. 10° C). In SE-Richtung, dem Gebirge entlang im Iran, wo die höchsten Erhebungen gewöhnlich unter 3000 m liegen, reicht die Waldbedeckung weiter ins Landesinnere und hört an einer „inneren Baumgrenze“ auf, wo die jährliche Niederschlagsmenge ca. 500 mm und die Höhenlage etwa 1300-1500 m beträgt. Glaziale Erscheinungen des Pleistozäns wurden hauptsächlich in 3 Regionen untersucht: im Gebiet des Algurd Dagh im Irak, dem nahe gelegenen Ruwandiz-Flußgebiet und dem Cilo-Dagh-Gebiet in der Türkei. Die Kämme in der Nähe des Algurd Dagh erreichen Höhen von 3000-3500 m. Sie liegen zum Entwässerungssystem so, daß sich ausgedehnte pleistozäne Gletscher an den Nordhängen bildeten, die ihre Zungen durch enge Schluchten südwärts in die Nebentäler des großen Zab bis auf Höhen von 1100 m hinab vorschoben. Die oberen Teile von breiten Tälern wurden durch Glazialschutt verstopft. Ausgeprägte Moränengürtel haben sich nicht gebildet; Seen und andere kleine Eintiefungen sind vorhanden. Kleine Kare, deren Böden bis auf 1500 m heruntergehen, wurden auf den nach Norden zu abfallenden Hängen der Nebenketten festgestellt. Im Tal des Ruwandiz, eines der Hauptzuflüsse des großen Zab, liegen 40—60 m über dem heutigen Flußbett 30 m mächtige Terrassen, die aus fluvio-glazialen Kiesen des Pleistozäns aufgeschottert worden sind. Obwohl auf einigen vom Ruwandiz durchquerten Kämmen frische Kare entdeckt wurden, enden die Terrassen nicht in einem ausgeprägten Moränen-Komplex, und es ist daher möglich, daß sie älter sind als der letzte Hauptvorstoß des Eises. Die Beziehungen werden kompliziert durch Ablagerungen, die Bergstürzen im Quellgebiet zugeschrieben werden. In die Terrassen selbst ist Schutt und Bodenmaterial eingeschaltet; sie werden von mächtigem Schutt überlagert, der in die letzte eiszeitliche Phase wie auch in das Postglazial gehören kann. Auf frühere pleistozäne Ereignisse in diesem Gebiet weisen noch höher gelegene Bänke einer Kalksteinbreccie an den Berghängen (mit Höhlen des Moustiér), sowie der Überrest einer Ablagerung aus Sand und Kies und dünne Lagen eines limnischen Silts und Kalksteines in einer Höhe von 250 m über dem Ruwandiz. Im Norden des Cilo Dagh in der südöstlichen Türkei wurden glaziale Ablagerungen des Pleistozäns dem großen Zab entlang bis herunter auf 1500 m gefunden. Sie wurden durch Gletscher herangebracht, die ihren Ursprung auf der Nordseite des Cilo Dagh sowie auf nördlich und nordwestlich gelegenen Nebenketten hatten. Die tiefsten festgestellten Kare liegen in einer Höhe von ungefähr 1800 m, doch lagen die aufgesuchten Gebiete im nördlichen Teil des Vereisungsgebietes, wo die Niederschlagsmenge geringer ist als im eigentlichen Gebiet des Cilo Dagh und seiner äußeren Flanke. Obwohl heute keine Gletscher im Algurd Dagh-Gebiet vorhanden sind, wurden mehrere kleine Reste von Bobek in Karen des Cilo Dagh verzeichnet. Die gegenwärtige Schneegrenze auf den Schattenseiten wird auf eine Höhe von ca. 3300 m gelegt. Pleistozäne Kare in 2100 m Höhe im Gebiet des Cilo Dagh und in 1500 m Höhe im Gebiet des Algurd Dagh fordern eine Erniedrigung der Schneegrenze im Pleistozän um 1200 bis 1800 m, eine Zahl, die wesentlich höher liegt als die von Bobek geforderten 700 m. Wenn die pleistozäne Erniedrigung der Schneegrenze als alleinige Folge der Temperaturerniedrigung angesehen wird, muß die mittlere Jahrestemperatur um mindestens 12° C tiefer gelegen haben (bezogen auf einen vertikalen Temperaturabfall von 0,7° C auf 100 m). Ein solcher Wert wäre genau so groß, wie der für Mitteleuropa angenommene, wo Permafrost, Tundren-Flora und -Fauna offensichtlich weit verbreitet waren. In Kurdistan gibt es keine Frosterscheinungen oder paläontologischen Belege, die derartig niedrige Temperaturen andeuten würden. So ist es wahrscheinlich, daß die Vereisung die Folge sowohl stärkerer Schneefälle als auch einer geringen Temperaturabsenkung war. Dieser Schluß gilt nur für die äußere Flanke der Berge Kurdistans, die wesentlich größere winterliche Schneefälle in dem Maße erhalten haben können, wie die mediterranen Stürme am Rande einer verstärkten asiatischen Antizyklone an Intensität gewannen. Auf den Hochflächen Anatoliens und des Irans muß die Niederschlagsmenge nicht unbedingt größer gewesen sein; die Suche nach verläßlichen geologischen und paläontologischen Beweisen muß in diesem Gebiet noch fortgesetzt werden. Trotz des Nachweises unterschiedlicher klimatischer Bedingungen in Kurdistan während der letzten Vereisungsphase des Pleistozäns gibt es wenig Beweise dafür, daß der klimatische Umschwung gegen Ende des Pleistozäns für die Entwicklung des Menschen vom Jäger zum Ackerbauer und Viehzüchter entscheidend war. Die Übergangsstadien liegen in dem Zeitraum von 11000 bis 9000 Jahren vor heute. Es ist wahrscheinlich, daß der Klimawechsel, der den Rückzug der Gletscher bewirkte, zu jener Zeit im wesentlichen abgeschlossen war. Auf jeden Fall kann der pleistozäne Klimawechsel nur eine höhenmäßige Verlagerung der Lebensbereiche innerhalb der Berge Kurdistans, der Vorberge und der mesopotamischen Rumpffläche zur Folge gehabt haben, so daß sogar während der Vereisungsperioden Gebiete vorhanden waren, die solchen Tieren und Pflanzen Lebensmöglichkeiten boten, die domestiziert werden konnten, sobald der Mensch das dafür notwendige Kulturniveau erreicht hatte.
    Beschreibung: research
    Schlagwort(e): 551.7 ; VAR 000 ; Glazialgeologie ; kurdistan ; glaciation ; pleistocene ; climate ; pléistocène ; physics ; algurd dagh area ; bola valley ; birkim valley ; beni valley ; sideke area ; ruwandiz river area ; galala valley ; marana valley ; ruwandiz headwaters ; marana-galala-razan segment ; berserini gorge ; diyana plain ; ruwandiz river ; khalan valley ; cilo dagh area ; taurus-zagros ranges
    Sprache: Englisch
    Materialart: article , publishedVersion
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  • 9
    Publikationsdatum: 2021-03-29
    Beschreibung: Die genaue Beziehung zwischen Flußentwicklung und Klimaänderung ist noch immer nicht deutlich. Mit dieser Arbeit ist beabsichtigt, einen Beitrag zu leisten für die Zunahme von Kenntnissen über dieses Thema. Die Arbeit konzentriert sich auf die weichselzeitliche und holozäne Flußentwicklung in der Halle-Leipziger Tieflandsbucht (Deutschland). Die Ergebnisse werden mit Daten von Polen und der Niederlande korreliert. Schließlich wird die Bedeutung von Klimaänderungen auf die Flußentwicklung erläutert.
    Beschreibung: research
    Schlagwort(e): 551.7 ; VAR 000 ; Glazialgeologie ; leipzig ; germany ; stratigraphy ; sedimentology ; climatic change ; pleistocene ; holocene ; pléistocène
    Sprache: Englisch
    Materialart: article , publishedVersion
    Standort Signatur Erwartet Verfügbarkeit
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  • 10
    facet.materialart.
    Unbekannt
    Geozon Science Media
    Publikationsdatum: 2021-03-29
    Beschreibung: Nord-Cyrenaika besteht aus einem Gebiet von Kalksteinhügeln, welche von tiefen und schmalen Tälern durchsetzt sind. Auf den Abhängen dieser Täler finden sich Schuttdecken zweierlei Alters, wovon die älteren festverkittet und mit terrassiertem Kies wechsellagern, während die jüngeren nicht verfestigt sind und keine zugeordneten Terrassen haben. Beide Schichten können archäologisch mit der Schichtfolge in der Haua Fteah-Höhle korreliert werden, wo Higgs (1961) eine klimatische Folge nachgewiesen hat. Es wurde gefunden, daß die beiden Schichten zwei sukzessiven kalten Zeiten des Spätpleistozäns entsprechen. Die Gerölle werden dem Spaltenfrost zugeschrieben, welch letzterer daher mittelbar für die terrassierten Kiese verantwortlich wäre. Es wird versucht, diese Resultate als abhängig von Temperatur und Niederschlag zu erklären.
    Beschreibung: research
    Schlagwort(e): 551.7 ; VAR 000 ; Glazialgeologie ; libya ; pleistocene ; pléistocène ; scree ; cyrenaica ; limestone hills ; valley ; terrace ; archeology ; haua fteah ; frost-shattering
    Sprache: Englisch
    Materialart: article , publishedVersion
    Standort Signatur Erwartet Verfügbarkeit
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