Publication Date:
2024-01-12
Description:
In den Sitzungen der \xe2\x80\x9eNederlandsche Dierkundige Vereeniging\xe2\x80\x9d d.d. 25 M\xc3\xa4rz und 30 Sept. 1911 und in der biologischen Abteilung des \xe2\x80\x9eXVe Vlaamsch Natuur- en Geneeskundig Congres\xe2\x80\x9d zu Oostende am 10en Sept. 1911 (1) war ich in der Lage kurze Mitteilungen zu machen \xc3\xbcber zwei Langschnabeligel (Zaglossus Gill; Proechidna Gervais), die am 7en Sept. 1910 resp. am 5en Sept. 1911 im Zoologischen Garten der hiesigen K\xc3\xb6niglichen Zoologischen Gesellschaft \xe2\x80\x9eNatura Artis Magistra\xe2\x80\x9d lebend eingef\xc3\xbchrt waren 1). Ausserdem ver\xc3\xb6ffentlichte ich k\xc3\xbcrzlich eine vorl\xc3\xa4ufige Mitteilung \xc3\xbcber die allgemeinen Ergebnisse meiner Zaglossus-Studien (2). Die beiden betreffenden Individuen stammen vom Niederl\xc3\xa4ndischen Teile der Insel Neu-Guinea, und zwar von Fak-Fak (ein Geschenk des Herrn Milit\xc3\xa4r-Arztes J. Chr. Baggelaar) und pr\xc3\xa4sentirten sich durch den grossen, nach unten gebogenen Schnabel (Rostrum), zweitens durch die gr\xc3\xb6ssere L\xc3\xa4nge des K\xc3\xb6rpers und schliesslich durch die Dreizahl der Krallen an jedem Fusse sofort als typische Vertreter der Gattung Zaglossus Gill \xc2\xb2).\nDer erste Langschnabeligel wurde im Jahre 1876 durch W. Peters und G. Doria bekannt. Diese Forscher gaben wenigstens eine Beschreibung des unvollst\xc3\xa4ndigen Sch\xc3\xa4dels (ohne Unterkiefer) einer Ameisenigel-Art vom n\xc3\xb6rdlichen Neu-Guinea und zwar nach beider Ansicht einer Tachyglossus-Art (Tachyglossus I11. = Echidna Cuv.). Zu Ehren des Kaufmannes Herrn A. A. Bruyn in Ternate, des Schenkers des Sch\xc3\xa4dels an das Museum in Genua, wurde die neue Art als Tachyglossus Bruynii Peters et Doria in die Wissenschaft eingef\xc3\xbchrt (3). Die genannten Forscher waren \xc3\xbcber die nahe Verwandtschaft des betreffenden Sch\xc3\xa4dels mit denen der beiden damals bekannten Echidna-Arten (E. aculeata typica Shaw und E. aculeata setosa Geoff.) nicht in Zweifel, doch sahen auch sofort ein, dass die L\xc3\xa4nge des nicht geraden, sondern gebogenen Rostrum ein Unterschied bildete zwischen den beiden schon bekannten Species und der neuen Art. Der Sch\xc3\xa4del stammte von einem Tiere \xe2\x80\x9ea quattro gambe, con coda, grande come un cane, col pelo lungo e molte duro\xe2\x80\x9d, gefangen im Arfakgebirge, wo die Papuas \xe2\x80\x94 nach einer brieflichen Mitteilung des Herrn de Bruyn an Beccari \xe2\x80\x94 begleitet von ihren Hunden, auf die sonderbaren Tiere Jagd machen, deren Fleisch sie sehr lieben sollen (\xe2\x80\x9eche tale animale non \xe2\x80\x9eera raro sul monte Arfak dove si nasconde in piccole grotte e che i Papua lo cacciavano \xe2\x80\x9ecoi cani, amando molto di cibarsi della sua carne\xe2\x80\x9d 1). Die \xc3\xbcbrigen K\xc3\xb6rperteile der neuen Schnabeligel-Art von Neu-Guinea waren also den beiden Forschern und der Wissenschaft unbekannt, bis Paul Gervais im Jahre 1877 Gelegenheit hatte, zwei Individuen einer Schnabeligel-Art zu untersuchen, welche ebenfalls durch Vermittelung des Herrn Bruyn zu Ternate im Karongebirge (M. 1150) auf Neu-Guinea gefangen und durch einen Herrn L\xc3\xa9on Laglaize \xc2\xb2) nach Paris gebracht waren.
Repository Name:
National Museum of Natural History, Netherlands
Type:
info:eu-repo/semantics/article
Format:
application/pdf
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