Zusammenfassung
Es wurden Viskositätsmessungen an Viskose von 0,02 bis 12 Proz. durchgeführt und Fließkurven für Lösungen von 2 bis 12 Proz. aufgenommen. Dabei wurde Herkunft des Zellstoffs und Dauer der Vorreife der Alkalizellulose variiert. Es ergibt sich, daß das viskosimetrische Verhalten der Viskose bis auf kleine Abweichungen im Gebiet starker Verdünnung weitgehend dem der zum Vergleich herangezogenen anderen Zelluloselösungen ähnlich ist. Die Konzentrationskurve für eine Viskose läßt sich entsprechend der 8. Potenzformel berechnen.
Die weitgehende Ähnlichkeit der Fließkurven der verschiedenen Viskosen erlaubt durchaus die Berechnung von [η] direkt aus einer einzigen Messung von η rel nach der 8. Potenzformel, z. B. durch Kugelfallmessung, insofern der Kugeflallapparat in Poise geeicht ist und die Viskosität der Natronlauge bekannt ist. Dies bedeutet, daß man gewünschtenfalls aus den technischen konzentrierten Viskosen die Xanthogenat-Viskosität (d. i. Viskosität einer 1 proz. Viskose) berechnen kann. Ebenso läßt sich, wenn erwünscht, der Polymerisationsgrad nach Staudinger direkt aus den Kugelfallmessungen bestimmen, wobei nach Staudinger und Daumiller eine Konstante Km=5·10−4 bzw. 2,5·10−4 einzusetzen ist. Ob die Umrechnung in Polymerisationsgraden statt der unmittelbaren Angabe in [η] einen besonderen Wert hat, soll hier nicht weiter diskutiert werden. Es sei bemerkt, daß der Wert von [η]≈2 für Viskose sehr ähnlich den Werten für andere Spinnlösungen (Kupferoxydammoniak, Cellit, Nitrozellulose) und mastizierten Kautschuk ist, wie aus der Tabelle von Hess und Philippoff zu entnehmen ist.
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Philippoff, W., Krüger, H.E. Über die Viskositätseigenschaften von Viskoselösungen. Kolloid-Zeitschrift 88, 215–223 (1939). https://doi.org/10.1007/BF01518952
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