Zusammenfassung
Das würmzeitliche Inlandeis Ost-Schleswigs zerfiel in Gletscherzungen. Dadurch entstanden Kerben im Eisrand, in denen nicht nur Moränenschutt aufgehäuft wurde, sondern auch Stauchung auftrat. An eisbedingten Lagerungsstörungen sind somit 4 Arten bekannt:
-
1.
geringe Störungen unter gleitendem Eis,
-
2.
Stauchung vor Gletscher-Stirnen,
-
3.
Stauchung in schlingenförmigen Eisrand-Kerben,
-
4.
örtliche verwickelte Störungen über schwindendem Toteis.
Die Stauchmoränen in Ost-Holstein werden nicht mehr als durchbrochene ältere, sondern als eine den seitlich vorgedrungenen Eiszungen gleichaltrige Kerb-Stauchung aufgefa\t.
Auf Jasmund dürfte zweimalige Kerb-Stauchung vorliegen, getrennt durch eine von R.Brinkmann betonte Zeit einer Eisüberflutung.
Angeführte Schriften
Brinkmann, R.: Über die diluvialen Störungen auf Rügen. Geol. Rundschau,41, S. 231–241. 1953.
Gripp, K.: Jasmund und Möen, eine glazialmorphologische Untersuchung. Erdkunde1, S. 175. 1947.
—: Glazialmorphologie und geologische Kartierung, zugleich eine Deutung der Oberflächenformen Ost-Holsteins. Z. d. Geol. Ges.99, S. 190–205. 1949.
- Die Entstehung der Landschaft Ost-Schleswigs am Dänischen Wohld bis Alsen. Meyniana2. 1954. Mit Karte 1∶100000.
Seifert, G.: Das mikroskopische Korngefüge des Geschiebemergels als Abbild der Eisbewegung, zugleich Geschichte des Eisabbaues in Fehmarn, Ost-Wagrien und dem Dänischen Wohld. Meyniana, Veröff. Geol. Inst. Kiel,2. 1954. S. 124–190.
Gripp, K.: Die Entstehung der Landschaft Ostholsteins. Meyniana1, S. 119 mit Karte 1∶100 000. 1952.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Gripp, K. Eisbedingte Lagerungsstörungen. Geol Rundsch 43, 39–45 (1955). https://doi.org/10.1007/BF01764081
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01764081