Zusammenfassung
Es wird die Löslichkeit des Weinsteins in wässrigen Lösungen von Salzsäure, Oxalsäure, Citronensäure, Weinsäure, Ameisensäure und Essigsäure ohne und mit Zusatz von Kaliumchlorid untersucht. Ebenso die Löslichkeit in Lösungen der Kaliumsalze dieser Säuren, sowie in gemischten Lösungen der Säuren und der zugehörenden Kaliumsalze. Die Ergebnisse für die einzelnen Säuren werden verglichen. Es ergibt sich, dass von allen untersuchten Säuren die Ameisensäure die günstigsten Verhältnisse für die Fällung des Weinsteins aus der Lösung des neutralen Kaliumtartrats bei Gegenwart von Kaliumchlorid aufweist. Die Löslichkeit des Weinsteins in der Fällflüssigkeit sinkt bei der gewählten Vorschrift auf 2 Teile in 10 000 Teilen der Lösung.
Auf Grund der Versuchsergebnisse wird die neue Analysenvorschrift der Ameisensäuremethode zur Untersuchung weinsäurehaltiger Rohmaterialien festgelegt und die Brauchbarkeit der neuen Methode an Beispielen nachgewiesen.
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References
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Bei Versuch 2 ist der Weinstein nicht gepulvert worden. Die mittlere Löslichkeit für Weinstein in 100ccm Wasser ergibt sich nach diesen Versuchen: bei 11° zu 0,376g, bei 12,5° zu 0,384g, bei 14° zu 0,422g.
Bei diesem Versuch war äusserst fein gepulverter Weinstein angewandt. Bei vielen Oxalsäure-Versuchen trat eine milchige Trübung der Lösung ein.
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Bornträger Diese Ztschrft.25, 327 (1886) und26, 699 (1887).
Siehe nächste Seite.
Man wägt zweckmäBig in einem tarierten Becherglas von etwa 70ccm Inhalt ab, in welchem ohne weiteres der Salzsäurezusatz erfolgen kann.
Das Zufüllen der 7ccm geschieht zweckmäBig mit der Bürette. Der Messkolben muss am Hals kugelförmig erweitert sein.
Durchmesser des Faltenfilters nicht grösser als 10cm, da sonst zu viel Lösung zurückgehalten wird.
Die zur Einstellung erforderlichen 2–3 Stückchen Lackmuspapier werden natürlich in der Porzellanschale belassen.
Die verwendete Normallauge ist mit chemisch reinem Weinstein und neutralem Lackmuspapier als Indikator einzustellen.
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Klapproth, W. Untersuchung über die Löslichkeit des Weinsteins in Wasser bei Gegenwart von organischen Säuren und deren Kaliumsalzen und Anwendung der Ergebnisse auf die Analyse weinsäurehaltiger Rohmaterialien. Fresenius, Zeitschrift f. anal. Chemie 61, 1–19 (1922). https://doi.org/10.1007/BF02425231
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02425231