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Die KoerzitivkraftH c , Definitionen und physikalische Meßgrundlagen

II. Teil. Grundsätzliches über die Definitionen der KoerzitivkraftH c und die magnetischen Zustände des Ferromagnetikums bei den verschieden definiertenH c -Werten

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Zusammenfassung

Für den geschlossenen magnetischen Kreis werden die absoluten und die relativen Unterschiede zwischen beidenH c -Definitionen I H c und B H c formelmäßig dargestellt und ihre Abhängigkeit von der Steilheit der Entmagnetisierungskurve zwischen beiden Koerzitivkräften an Hand praktischer Beispiele diskutiert.

Die magnetischen Zustände des Ferromagnetikums bei derJ und derB der Koerzitivkraft werden für homogen und für inhomogen magnetisierbare Probenformen erläutert und durch Messungen belegt.

Bei homogener Magnetisierung ist der I H c -Wert vom Entmagnetisierungsfaktor und vom Meßort völlig unabhäng g; er charakterisiert als Materialkonstante am besten den physikalischen Zustand des Magneten, bildet aber keine technische Kennziffer.

Bei inhomogener Magnetisierung zeigen stabförmige Magnete geringeH c -Unterschiede bei der Messung im offenen Kreis ( I H′ c -Wert) gegenüber der Messung im geschlossenen Kreis ( I H c -Wert); außerdem ist eine geringe Abhängigkeit des I H′ c -Wertes vom Meßort auf der Probe vorhanden, da der I H′ c -Wert nach den Stabenden zu etwas abnimmt.

Der B H c -Wert ist dagegen auch schon bei homogener Magnetisierung stark vom Entmagnetisierungsfaktor abhäng g ( B H′ c -Wert), bei inhomogener Magnetisierung ist außerdem eine große Abhängigkeit vom Meßort vorhanden, da der B H c -Wert nach den Stabenden stark abnimmt. Daher ist nur der B H c -Wert des geschlossenen Kreises eine Materialkonstante, er bildet vor allem für die Beurteilung von Dauermagnetwerkstoffen eine wichtige technische Kennziffer.

Eine vonDowdell angewandte Definition der Koerzitivkraft als der Feldstärke für das Verschwinden der Induktion nach Aufhören des entmagnetisierenden Feldes (H c -Wert) ist wegen ihrer starken Abhängigkeit vom Entmagnetisierungsfaktor und von der reversiblen Permeabilität nicht zu empfehlen (H′ c -Wert).

Bei gegebener Entmagnetisierungskurve (in derJ oder derB) und bekanntem Entmagnetisierungsfaktor lassen sich die Werte I H c , B H c , und B H c graphisch durch ein Scherungsparallelogramm ermitteln, bei außerdem gegebener innerer Magnetisierungskurve die WerteH c undH′ c .

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Literaturangaben zu Zahlentafel 1

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Mit 21 Textabbildungen.

Neuhaus bei Höchstadt a. d. Aisch, Siemens-Schuckert Werke A.G.

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Neumann, H. Die KoerzitivkraftH c , Definitionen und physikalische Meßgrundlagen. Archiv f. Elektrotechnik 39, 578–600 (1950). https://doi.org/10.1007/BF01429757

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