Zusammenfassung
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1.
Am Chinakohl,Brassica pekinensis, wurden die Bezlehungen zwischen der durchErwinia carotovora undE. aroideae hervorgerufenen Weichfäule und der Grünen Pfirsichblattlaus,Myzus persicae, untersucht, die sehr häufig nebeneinander in Massenver-mehrung aufzutreten pflegen.
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2.
In Gewächshausversuchen entwickelte sich die Bakterienfäule ohne Unterschied in Parzellen, die schweren Blattlausbefall, starken oder schwachen Blattlausbesuch oder weder Befall noch Zuflug aufwiesen.
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3.
Bei Verwendung von Blattläusen kranker Pflanzen gelang es in aktiven Übertragungsversuchen weder durch kurzfristige Probestiche noch durch dauernde Ansiedlung, die Weichfäule auf gesundem Chinakohl hervorzurufen.
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4.
Das gleichzeitige starke Auftreten der Weichfäulebakterien und der Grünen Pfirsichblattlaus am Chinakohl ist daher auf die optimale Entfaltung von Umweltfaktoren zurückzuführen, die zu den wichtigsten Gradationsbedingungen für beide Organismen gehören.
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5.
Die Weichfäule kann ohne Blattläuse und auch ohne andere Insekten so stark auftreten, daß die Züchtung insektenresistenter Sorten nicht geeignet ist, das Vorkommen dieser Krankheit einzuschränken.
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6.
Da die Entwicklung von absolut bakterienresistenten Formen nach unseren Feststellungen ebenfalls wenig aussichtsreich ist, wird die Züchtung von Sorten empfohlen, die unter Umweltbedingungen kultiviert werden können, welche eine Bakterienfäule ausschließen.
Literatur
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Herrn Professor Dr. Dr. h. cH. Stubbe zum 60. Geburtstag gewidmet.
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Müller, H.J., Skiebe, K. Über Beziehungen zwischen Bakterienfäule und Blattlausbefall am Chinakohl,Brassica pekinensis Rupr., und ihre züchterische Bedeutung. Der Züchter 32, 210–215 (1962). https://doi.org/10.1007/BF00710466
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00710466