Articles | Volume 62, issue 1
https://doi.org/10.3285/eg.62.1.03
https://doi.org/10.3285/eg.62.1.03
16 Jun 2013
 | 16 Jun 2013

Paleopedological record along the loess-paleosol sequence in Oberlaab, Austria

Elizabeth Solleiro-Rebolledo, Hector Cabadas, and Birgit Terhorst

Abstract. Eine detaillierte Untersuchung einer Löss-Paläoboden-Sequenz in Oberlaab, Oberösterreich, wird vorgestellt, deren Schwerpunkt auf makro- und mikromorphologischen Merkmalen, der Korngrößenverteilung, magnetischen Gesteinseigenschaften und dem Verwitterungsgrad liegt. Die untersuchten Aspekte ermöglichen einerseits eine Korrelation mit anderen Löss-Paläoboden-Sequenzen in benachbarten Gebieten und andererseits die Interpretation wichtiger pedogenetischer Entwicklungen. Die untersuchte Sequenz besteht aus vier Paläoboden-Komplexen, deren Entwicklung sehr wahrscheinlich während der vier Interglaziale MIS 11, 9, 7 und 5e stattfand, sowie einem rezenten Boden. Der ältere Paläobodenkomplex (OL5) beinhaltet drei Phasen der Bodenbildung mit unterschiedlichen Sedimentationsereignissen, die in diesem Gebiet bislang noch nicht beschrieben wurden. Darüber hinaus finden sich stark redoximorphe Merkmale. Das Profil OL4 zeigt ebenfalls drei Bodenbildungsphasen mit zunehmend redoximorpher Prägung im unteren Bereich, wobei eine Überprägung durch kryoturbate Prozesse sichtbar ist. Auch an OL3 konnten Merkmale grund- bzw. stauwasserbeeinflusster Prozesse dokumentiert werden, es finden sich aber auch Hinweise auf Tonverlagerung. Der Eemboden OL2 entspricht dem MIS 5e. Hier zeigen sich die intensivste Tonverlagerung und der stärkste Verwitterungsgrad, sowie ein Rückgang der redoximorphen Merkmale. Auch der rezente Boden ist polygenetisch und stellt sich als Pedokomplex dar. Der unterste Bereich besteht aus würmzeitlichen glazialen Ablagerungen. In diesem Profilteil finden sich keine gut entwickelten Böden, sondern ausschließlich umgelagertes Material und Pedosedimente.

Die vorherrschenden pedogenetischen Prozesse in der Sequenz können klar abgegrenzt werden. Alle Paläoböden entstanden unter humiden Bedingungen, wobei aber jeweils eine unterschiedliche Drainage vorhanden war. Die Profilbasis, die durch die Paläoböden OL5 und OL4 gebildet wird, ist stärker von Grundwasser beeinflusst, während in den oberen Paläoböden, v.a. in OL2, die Tonverlagerung dominiert. Es ist anzunehmen, dass diese Unterschiede in der topographischen Position begründet sind. Die unteren Paläböden sind aufgrund der tieferen Lage der Terrasse stärker von glazifluvialen Prozessen betroffen, während die oberen Paläoböden nach der Sedimentation von großen Materialmengen (fluvial, kolluvial und/oder Löss) eine höhere Position einnehmen.

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