Elektronenmikroskopische Beobachtungen über die Wanderung der Emissionssubstanz auf Oxydkathoden

Zusammenfassung

Es werden Versuche zur Deutung der „Bildumkehr“ elektronenoptischer Emissionsbilder durchgeführt. Dabei ist unter „Bildumkehr“ zu verstehen, daß auf Oxydkathoden, in deren Belag ein Strichsystem geritzt ist, einmal die oxydbedeckte Fläche und nach der „Umkehr“ das Strichsystem stärker emittiert.

• 1. Die „Bildumkehr“ ist sowohl im elektrischen als auch im magnetischen Elektronenmikroskop nachweisbar.

• 2. Die „Bildumkehr“ wird nicht durch Verzerrungen des elektrischen Feldes an der Oberfläche einer unebenen Kathode bedingt, sondern ist, wie an einer ebenen Kathode gezeigt werden kann, durch Emissionsänderungen auf der Kathode selbst verursacht.

• 3. Als Ursache für die „Bildumkehr“ wird die Überdampfung der Emissionssubstanz in das Strichsystem hinein gefunden. Die Wanderung von Bariummetall wird an mehreren Kathoden gezeigt.

• 4. Die gewonnenen Anschauungen über die „Bildumkehr“ werden dadurch bestätigt, daß sich durch geeignete Wahl der Versuchsbedingungen die Umkehr der Emission willkürlich leiten läßt.

• 5. Die beobachteten Erscheinungen und die gegebene Deutung stehen mit den neueren Anschauungen über die Bedeutung des metallischen Bariums für die Emission der Oxydkathoden im Einklang. Damit ist eine weitere Stütze dieser Auffassung mit Hilfe des Elektronenmikroskops gefunden worden.