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Konduktometrisehe Studien

2. Mitteilung Der Einfluss von Alkohol bei konduktometrisehen Titrationen und auf einige Indikatoren.

  • Originalabhandlungen
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Zeitschrift für analytische Chemie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung der Ergebnisse

Von den drei zur Untersuchung herangezogenen Indikatoren, Phenolphthalein, Naphtholphthalein und Thymolphthalein, wird das Naphtholphthalein am wenigsten, das Thymolphthalein am stärksten durch die Gegenwart von Alkohol und Salzen beeinflusst Naphtholphthalein ist daher für Titrationen in alkoholischer Lösung besonders geeignet, jedoch dürfen Salze schwacher Säuren nur in geringer Konzentration zugegen sein.

Bei hohem Alkoholgehalt (etwa 90%) der zu titrierenden Lösung haben bei allen drei Indikatoren schon geringe Salzkonzentrationen (0,005 n) einen merklichen Einfluss. Beim Phenolphthalein und Thymol phthalein ist dieser Einfluss so gross, dass er bei Titrationen in vielen Fällen beachtet werden muss.

Der Einfluss von Salzen ist vom Anion wenig abhängig, vorausgesetzt, dass genügend Alkohol vorhanden ist, um bei Salzen schwacher Säuren die Hydrolyse zu verhindern.

Bei konduktometrischen Titrationen bedingt die Gegenwart von Alkohol keinen Mehrverbrauch an Lauge, so dass eine Alkoholkorrektur hierbei nicht in Betracht kommt.

Falls es die Art der Titration erlaubt, ist es zweckmäßig, wenn bei konduktometrischen Titrationen von Säuren oder Laugen der Alkoholgehalt der Lösung 50% nicht wesentlich überschreitet. Bei einer Alkohol konzentration von etwa 50% kompensieren sich zwei durch den Zusatz der Reagenslösung bedingte Einflüsse, nämlich einerseits die mit Leitfähigkeitsabnahme verbundene Verdünnung des Elektrolyten und andererseits die mit Leitfähigkeitszunahme verbundene Verdünnung des Alkohols. Infolgedessen sind die erhaltenen Kurven völlig geradlinig.

Die bei der direkten Titration von Essigsäure und Palmitinsäure in wässrig-alkoholischer Lösung erhaltenen Kurven sind unabhängig vom Alkoholgehalt der Lösung im grössten Teil ihres Verlaufs geradlinig, und nur ein kurzes Stück vor dem Äquivalenz punkt ist nach der Abszisse zu gekrümmt. Eine Erklärung hierfür konnte noch nicht gefunden werden. Bei Titrationen ist jedoch diese Krümmung zu beachten, da die Ermittlung des Äquivalenzpunktes durch Verlängern des geradlinigen Teils der Kurve zu hohe Werte liefern würde. Wohl aber genügt es, für jeden Kurvenast einige nahe beieinander liegende Punkte in der Nähe des Äquivalenzpunktes festzulegen.

Titriert man Palmitinsäure in der Weise, dass man zunächst mehr als die äquivalente Menge Lauge zugibt und dann den Überschuss konduktometrisch bestimmt, so haben die erhaltenen Kurven nicht den erwarteten Verlauf, wenn der Alkoholgehalt der Lösung weniger als 60% beträgt, da in diesen Fällen nach dem Überschreiten des Äquivalenzpunktes früher oder später ein Niederschlag auftritt, der aus einem Gemisch von saurem Palmitat und Palmitinsäure besteht.

Wie in der 1. Mitteilung erwähnt wurde, sind die hier beschriebenen Versuche anlässlich einer Untersuchung über die Bestimmung von freiem Alkali in Seifen ausgeführt worden. Hierüber und über die Bedeutung der hier beschriebenen Versuche für diese Arbeit soll später berichtet werden.

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Poethke, W. Konduktometrisehe Studien. Fresenius, Zeitschrift f. anal. Chemie 86, 399–422 (1931). https://doi.org/10.1007/BF01361361

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