Zusammenfassung
Die Gerbung der Gelatine ist ein zweiphasiger Vorgang. Die eigentliche Gerbung des gerbfähigen Anteiles ist physikalischer Natur und an diesem nimmt nur der gerinnbare Anteil der Gelatine teil. Der nicht gerinnbare Anteil der Gelatine tritt mit dem Formaldehyd in chemische Wechselwirkung unter Bildung von Methylenaminosäuren. Die der Gerbung fähige Menge der Gelatine entspricht dem Gerinnungswert der unbehandelten Gelatine Wird der gerinnbare Anteil durch Hydrolyse infolge Wasserstoffionenwirkung vermindert, so wird auch der gerbfähige Anteil dadurch vermindert. Die gerbenden Bestandteile der Formaldehydlösung sind die unlöslichen kolloiden Polymeren des Formaldehydes, die in der Hauptsache erst während der Einwirkung auf die Gelatine entstehen.
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Moeller, W. Die Gerbung der Gelatine durch Formaldehyd. Kolloid-Zeitschrift 29, 45–55 (1921). https://doi.org/10.1007/BF01425137
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