Experimentelle Untersuchungen zur Transplantation einer Endhirnhemisphäre vonAmbystoma mexicanum während der Postembryonalperiode

Summary

• 1. In 52 experimental animals (Ambystoma mexicanum) with a body length of 7.5–8.5 cm (including tail) the right telencephalon hemisphere was extirpated and substituted by transplantation of a hemisphere which was taken from an animal of the same bodylength. The heads of all experimental animals were cut in horizontal serial-sections. The result of the transplantation was compared with control animals (resection of one hemisphere without transplantation).

• 2. After transplantation marked degenerative changes occur in the transplanted hemisphere, but large parts of the matrix regions of the transplant remain intact. Moreover, differentiated brain tissue could be demonstrated at every stage. From the 4th day after transplantation numerous mitoses were found in the transplanted matrix tissue, which lead to an increase in the mass of the parts of the transplant that have remained intact.

• 3. On the 35th day after operation the transplant is in contact with the regenerating N. olfactorius for the first time. Between the 120th and the 160th day after operation the transplant reaches approximately the size of a normal hemisphere but the shape of the transplanted hemisphere remains very irregular even on the 450th day after operation.

• 4. By planimetrical investigation of the hemisphere cuts in experimentation and control animals and by statistic evaluation of measurements it could be proved that inAmbystoma mexicanum the resected hemisphere can be replaced by hemisphere-homotransplantation to a great extent during the postembryonal period.

Zusammenfassung

• 1. Bei 52 Versuchstieren (Ambystoma mexicanum) von 7,5–8,5 cm Körperlänge (einschlie\lich Schwanz) wurde in Urethannarkose die rechte Endhirnhemisphäre entfernt und durch Transplantation einer Hemisphäre eines gleich gro\en Tieres ersetzt. Von allen Versuchstieren wurden horizontale Serienschnitte angefertigt. Die Ergebnisse der Transplantation wurden mit Kontrolltieren (Resektion einer Hemisphäre ohne Transplantation) verglichen.

• 2. Nach Transplantation kommt es zu stark ausgeprägtendegenerativen Veränderungen im Bereich der transplantierten Hemisphäre, jedoch bleiben gro\e Abschnitte derMatrixzonen des Transplantates in unterschiedlicher Localisation erhalten. Ferner konnte in allen Stadien auchdifferenziertes Hirngewebe nachgewiesen werden. Vom 4. Tage an nach der Transplantation sind im transplantierten Matrixgewebe zahlreicheMitosen nachweisbar, die zu einer Massenzunahme der erhalten gebliebenen Transplantatteile führen.

• 3. Am 35. Tag nach der Operation steht das Transplantat erstmalig mit dem regenerierenden N. olfactorius in Verbindung. Zwischen dem 120. und 160. Tag nach der Operation erreicht das Transplantat etwa die Grö\e einer gesunden Hemisphäre, doch bleibt die Gestalt der transplantierten Hemisphäre selbst am 450. Tag nach der Operation sehr unregelmä\ig.

• 4. Durch planimetrische Ermittlung der Hemisphärenschnittflächen bei Versuchs- und Kontrolltieren und statistischer Bearbeitung der Me\werte konnte nachgewiesen werden, da\ die resezierte Hemisphäre beiAmbystoma mexicanum während der Postembryonalperiode urch ein Hemisphären-Homotransplantat weitgehend ersetzt werden kann.