Zusammenfassung
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1.
Die kurzfristige Unterscheidungsmöglichkeit zur Trennung der zugelassenen deutschen Winterroggen- von den zugelassenen Sommerroggensorten durch den “Belichtungsversuch” im Warmhaus wird gezeigt.
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2.
Die gleiche Unterscheidungsmöglichkeit wurde an den zugelassenen Wintergerstensorten (mit Ausnahme von Kalkreuther Frühe und Mahndorfer Viktoria, die ein abweichendes Verhalten zeigten) im Vergleich zu den deutschen Sommergerstensorten erprobt.
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3.
Eine bereits für Weizen vorgeschlagene Formulierung des Begriffes “Winter”- und “Sommerform” wird auf Grund der jetzt hier vorliegenden weiteren Versuche auf unsere 4 Hauptgetreidearten ausgedehnt.
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4.
Die sorteneigene Art der Schoßauslösung (durch niedrige Temperatur [von +3° und +10°C] und Kurztag) wurde für die zugelassenen Wintergerstensorten bestimmt und ihre entsprechende Gruppierung vorgenommen.
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5.
In Bestätigung der Befunde für Winterweizen wirkte auch bei Wintergerste die niedrigere Temperatur von +3°C stärker entwicklungsbeschleunigend. Doch kann auch die Temperatur von +10° mit Erfolg zur Feststellung der sorteneigenen Art der Schoßauslösung benutzt werden.
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Voss, J. Versuche zur Unterscheidung deutscher Winter- von Sommergetreidesorten und zur Entwicklungsbeschleunigung von Wintergersten. Der Zuchter 11, 113–123 (1939). https://doi.org/10.1007/BF01812381
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