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Rekristallisation von Aluminiumeinkristallen

II. Über die Orientierung der Kristalle, welche sich durch Rekristallisation nach starker Deformation bilden

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Zeitschrift für Physik

Zusammenfassung

Plättchenförmige Aluminiumeinkristalle wurden durch Auswalzen auf ein Viertel der ursprünglichen Dicke stark deformiert. Für jeden Kristall wurde die entstandene Walzstruktur mittels einer großen Anzahl von orientierten Debye-Scherrer-Röntgenaufnahmen in stereographischer Projektion festgelegt. Die gegenseitige Lage vom ursprünglichen Einkristall und angelegten Kraftfeld bestimmt auf reproduzierbare Weise die resultierende Walzstruktur in dem Sinne, daß je nach der Walzrichtung aus demselben Einkristall verschiedene Walzstrukturen entstehen können. - Durch Erhitzen auf 600° C während weniger Sekunden wurden die gewalzten Einkristalle rekristallisiert (Bearbeitungsrekristallisation). Es zeigt sich, daß die Orientierung der entstandenen Kristallite im allgemeinen nicht regellos ist, sondern eine statistische Anisotropie aufweist. Die durch erschöpfende Röntgenaufnahmen festgelegte Kristallitlage, im folgenden Bearbeitungsrekristallisationsstruktur genannt, hängt vollkommen reproduzierbar zusammen mit der Walzstruktur, aus welcher sie entstanden ist. Der Zusammenhang ist bei den verschiedenen untersuchten Einkristallen nicht derselbe. In bestimmten Fällen fallen die Maxima der Kristallitlagen in Walz- und Bearbeitungsrekristallisationsstruktur ungefähr zusammen, in anderen Fällen dagegen ist dies ausgesprochen nicht der Fall. Ebenso wie für die Walzstruktur eines Einkristalls gilt für dessen Bearbeitungs-rekristallisationsstruktur, daß sie verschieden sein kann, je nach der ursprünglichen Walzrichtung. - Längeres Erhitzen der gewalzten Einkristalle verursacht die Bildung von einem oder mehreren größeren Kristallen zufolge Oberflächenrekristallisation. Auch diese Kristalle weisen im großen und ganzen eine Vorzugsorientierung auf. Diese Vorzugsorientierung fällt aber bei den untersuchten Einkristallen nicht zusammen mit den Maxima der Kristallitlagen der oben besprochenen Bearbeitungs-rekristallisationsstruktur. Das Resultat der Orientierungsbestimmung der zufolge des längeren Erhitzens gebildeten Kristalle macht deshalb den Eindruck, daß der Prozeß der Oberflächenrekristallisation nicht bloß als ein Weiterwachsen der Kristallite aufgefaßt werden kann, welche zusammen die röntgenographisch festgelegte Bearbeitungsrekristallisationsstruktur bilden.

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Die vorliegende Arbeit wurde auf Veranlassung von Herrn Prof. Dr. L. S. Ornstein ausgeführt. Ihm sind wir für sein fortwährendes Interesse großen Dank schuldig. Frl. Dr. C. E. Bleeker unseren herzlichen Dank für ihre von uns hoch bewerteten Ratschläge.

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Burgers, W.G., Basart, J.C.M. Rekristallisation von Aluminiumeinkristallen. Z. Physik 54, 74–91 (1929). https://doi.org/10.1007/BF01339806

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