Skip to main content
Log in

Versuch einer Analyse der gemittelten vertikalen Ozonverteilung in verschiedenen geographischen Breiten

  • Published:
Geofisica pura e applicata Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Aus den bei Ballonaufstiegen, bei Mondfinsternissen und durch den Umkehreffekt gemessenen Ozonverteilungen werden für verschiedene geographische Breiten gemittelte Ozonverteilungen abgeleitet und mit den theoretisch photochemisch berechneten Verteilungen verglichen, wodurch der Spielraum der letzten erheblich eingeengt wird. — Die Diskrepanz zwischen der berechneten und der gemessenen Ozonverteilung unterhalb des Ozonmaximums in 23 km Höhe lässt auf eine bedeutende Wirkung des Massenaustausches in der Troposphäre und in der unteren Stratosphäre schliessen, der nach den Aequator hin stark zunimmt. — In mittleren und höheren Breiten tritt — vornehmlich im Frühjahr — ein zweites tieferes Ozonmaximum in 16 km Höhe auf, das photochemisch nicht zu erklären ist, sondern advektiv, durch aus polaren Breiten herzugeführtes Ozon bedingt wird.

Summary

The mean ozone distribution for various geographical latitudes is derived from ozone distributions measured by means of balloon ascents, eclipses of the moon and the «Umkehreffekt» and compared with the theoretically calculated photochemical distributions, whereby the full scope of the latter is considerably limited. —The discrepancy between the calculated and the measured ozone distribution below the ozone maximum at 23 km altitude is a sign of a considerable effect of mass exchange in the troposphere and lower stratosphere which increases towards the equator. In the mean and higher latitudes we find — especially in spring — a second lower ozone maximum at 16 km altitude which cannot be explained photochemically but is probably due to advection, to ozone transported down from polar latitudes.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Schrifttum

  1. H. K. Paetzold, Geofisica pura e appl., 24, 71 (1953).

    Google Scholar 

  2. H. K. Paetzold, Ber. Deutsch. Wetterdienst US-Zone, Nr. 38, 292 (1952).

    Google Scholar 

  3. H. Dütsch, Diss. Zürich, 1946.

  4. H. K. Paetzold, Z. Naturforschg. 50, 661 (1950); 6a, 639 (1951); 7a, 325 (1952).

    Google Scholar 

  5. V. H. Regener, Nature, 167, 276 (1951).

    PubMed  Google Scholar 

  6. E. Regener &V. H. Regener, Phys. Z., 35, 788 (1939).

    Google Scholar 

  7. E. Regener, H. K. Paetzold &G. Pfotzer, Naturw., 37, 559 (1950).

    Google Scholar 

  8. E. Regener, J. Atmosph. Terr. Phys., 2, 173 (1952).

    Google Scholar 

  9. E. Tonsberg & K. L. Olsen, Geofys. Publ., 13, Nr. 12 (1944).

  10. F. W. Götz, Ergebn. Kosmischer Physik, Bd. 3, 253, Leipzig (1938).

    Google Scholar 

  11. Vgl. z.B. F. W. P. Götz, Ber. deutsch. Wetterdienst US-Zone, Nr. 11, 7 (1949).

    Google Scholar 

  12. Der Verlauf des Kurvenastes (1a) wurde entweder aus Ozonverteilungen, die nur das reine Maximum zeigten, oder bei denen beide Maximen so deutlich getrennt waren (Vgl. Abb. 6), dass eine genügend genaue Extrapolation möglich war, bestimmt.

  13. J. A. V. Allen &J. J. Hopfilld, Memoires Soc. Roy. Scien. d. Liège. 4 Ser., XII, 179 (1952).

    Google Scholar 

  14. Da die betreffenden Messungen bei ca. 10° Sonnenhöhe erfolgten, würde eine genauere Berücksichtigung derselben die Diskrepanz zwischen der beobachteten Verteilung und der berechneten Verteilung III noch etwas vergrössern.

  15. Weitere Ozonmessungen vonF. S. Johnson u. a. [Geoph. Res. 57, 157 (1952)] zeigen denselben Verlauf wie Kurve 1, Abb. 4 nur mit einer weiteren Welle bei etwa 50 km Höhe.

    Google Scholar 

  16. Vgl.R. Penndorf, Ann. Meteorolog. 3, 241 (1950).

    Google Scholar 

  17. E. Regener, Meteorol. Z. 60, 253 (1943).

    Google Scholar 

  18. Auch andere Ursachen der Ozonbildung, wie Ultrastrahlung und Spitzenentladung sind zu geringfügig, wie eine nähere Abschätzung zeigt.

  19. Dass dieser Schluss berechtigt ist, geht auch daraus hervor, dass Ozonverteilungen, die sich unter z.T. ganz unplausiblen Annahmen etwa über die Druckabhängigkeit der Quantenausbeute oder der Temperaturabhängigkeit der Reaktionskonstanten ergeben, unterhalb von dem Ozonmaximum immer zwischen den Kurven I und III verlaufen, falls dies auch oberhalb des Maximums der Fall ist. Es kommt eben vorerst mehr auf die Kombination der einzelnen Annahmen an, wie schon in (I) betont wurde.

  20. Vielmehr ist aus dem genaueren Ozonwert von 0.16 bis 0.18 cm O3 am Aequator zu schliessen, dass die Wirkung des Austausches etwas stärker zunimmt als die photochemische Bildung des Ozons.

  21. Noch unveröffentlicht.

  22. Moser, Ber. dtsch. Wetterdienst US-Zone Nr. 11, 28 (1949).

    Google Scholar 

  23. Die meteorologisch wichtige Tatsache, dass das Ozon in diesem Höhenbereich einen so beständigen Bestandteil der Atmosphäre darstellt, wird durch die sehr langen Einstellzeiten des photochemischen Gleichgewichts bedingt, die in 15 km Höhe nach (I), Abb. 5 rund 3 Jahre beträgt.

  24. E. Schröer Ber. Dtsch. Wetterdienst US-Zone, Nr. 11, p. 12 (1949).

    Google Scholar 

  25. F. W. P. Götz,Compendium of Meteorology, S. 275, Boston, 1950.

  26. So führtDütsch (3), der allerdings das advektive polare Ozon noch nicht berücksichtigt hat, eine hypothetische Meriodional strömung ein, die in höheren Breiten in Sommer eine aufsteigend, im Winter eine absteigende Strömung bewirken soll. Die hier dargestellten Beobachtungen lassen eine solche Meridionalströmung merklicher Stärke nicht erkennen, ohne aber als Gegenheweis dienen zu können.

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Paetzold, HK. Versuch einer Analyse der gemittelten vertikalen Ozonverteilung in verschiedenen geographischen Breiten. Geofisica Pura e Applicata 24, 83–94 (1953). https://doi.org/10.1007/BF01996052

Download citation

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF01996052

Navigation