Zusammenfassung
Zahlreiche Arten des niederen Tierreichs zeigen bei Einwirkung ionisierender Strahlen unmittelbare Reaktionen, die von Unruhe bis zur Flucht reichen. Reaktionseintritt und -stärke sind wesentlich von der Dosisleistung abhängig; offensichtlich ist eine Latenzzeit vorgeschaltet; bei häufiger Wiederholung kommt es zur Ermüdung oder Gewöhnung, die aber nur bei Bestrahlung mit relativ geringen, gerade noch wirksamen Dosisleistungen in Erscheinung tritt. Es wird diskutiert, ob ein Zusammenhang zwischen der Reaktionsfähigkeit auf Strahlen und dem phylogenetischen Entwicklungsgrad des betreffenden Individuums besteht.
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Bergeder, H.D., Böning, D. Sofortwirkungen von Röntgenstrahlen bei wirbellosen Tieren und Fröschen. Biophysik 2, 239–246 (1965). https://doi.org/10.1007/BF01191674
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