Zusammenfassung
Befindet sich ein Gas in einem geschlossenen Gefäß, so setzt sich die Gesamtenergie des Zustandes, welche nach dem zweiten Hauptsatz bei gegebenem Volumen zur Definition der Temperatur dienen kann, aus der Körperenergie der Molekeln und der Strahlungsenergie innerhalb des Gefäßes zusammen. Man kann versuchen, die thermodynamische Temperatur des Gases durch eine der beiden Energiegrößen, entweder kinetisch durch die Körperenergie oder elektromagnetisch durch die Strahlungsenergie, zu definieren. Es wird gezeigt, daß nur der letztere Weg zum Ziele führt, obwohl die Strahlungsenergie quantitativ gar nicht ins Gewicht fällt. Ein beliebiges Medium besitzt die thermodynamische TemperaturT, wenn es mit schwarzer Strahlung der TemperaturT im Gleichgewicht steht, woraus sich ohne weiteres die elektromagnetische Definition der Temperatur herleiten läßt. Die entwickelte Theorie wird auf einige Probleme angewendet und es wird gezeigt, daß sich die üblichen, auf der kinetischen Gastheorie beruhenden Anschauungen ändern.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Wertheimer, E. Über die kinetische und elektromagnetische Definition der thermodynamischen Temperatur eines Gases. Z. Physik 32, 596–619 (1925). https://doi.org/10.1007/BF01331700
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01331700