Publication Date:
2014-07-01
Description:
In Ergänzung zu vorliegenden Unterscheidungen innerhalb der Diversity-Forschung wird hier erstmals die Unterscheidung einer tabuisierten von einer nicht-tabuisierten Diversity eingeführt. Die Legitimierung dieser Unterscheidung ergibt sich daraus, dass – so die zentrale Annahme – tabuisierte Diversity mit einer Konfliktverschiebung, nicht-tabuisierte Diversity dagegen mit einer Konflikteskalation einhergeht. Für die Praxis des Managements ist diese Unterscheidung wichtig, um die Risiken des globalen Trends zu mehr Diversity genauer einschätzen zu können. An einer Stichprobe von N = 96 Schulen im Bundesstaat Kerala in Südindien zeigte sich im Sinne der Konflikteskalations-These, dass die nicht-tabuisierte gewerkschaftliche Diversity mit gruppeninternen Spannungen positiv beschleunigt verbunden ist. Im Sinne der Konfliktverschiebungs-These zeigte sich, dass die nicht-tabuisierte gewerkschaftliche Diversity mit gruppeninternen Konflikten besonders eng verbunden ist, wenn zugleich die tabuisierte religiöse Diversity hoch ausgeprägt ist. Zur Erklärung der Befunde wird einerseits auf die Besonderheiten der Stichprobe in Kerala eingegangen. Zur Formulierung von Managementimplikationen wird andererseits präzisiert, in Bezug auf welche Diversity-Arten in Deutschland analoge Konstellationen vorzuliegen scheinen und welche Konsequenzen hieraus für das Management erwachsen.
Print ISSN:
1861-4264
Electronic ISSN:
1865-9012
Topics:
Economics
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